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Das steckt hinter Teslas neuem Produkt Autobidder

Tesla will mehr sein, als nur ein Autohersteller. Mit dem Solar Roof hat man Solaranlagen fürs Dach im Programm. Die Powerwall ist ein Stromspeicher für zuhause. Und in Australien hat man mit der Hornsdale Power Reserve (HPR) einen gewaltigen Stromspeicher errichtet, der als die größte Lithium-Ionen-Batterie der Welt bezeichnet wird. Der nächste Schritt ist Autobidder.

Dabei handelt es sich um ein Produkt, das erst vor kurzem auf der Tesla-Website aufgetaucht ist. Es ist eine Software, die automatisch mit Strom handelt. Neu ist die Plattform nicht. Denn wie ebenfalls zu lesen ist, wird diese bei der HPR schon seit 2018 eingesetzt. Anscheinend wollte Tesla die Software erst im Realbetrieb testen, bevor sie angeboten wird.

Das Interface von Autobidder

Größte Lithium-Ionen-Batterie der Welt

HPR ist primär gedacht, um das Stromnetz stabiler gegen Ausfälle zu machen. Das System funktioniert so gut, dass der Betreiber Neoen damit geschätzt 10,5 Millionen Euro pro Jahr einnimmt. Dies ist wohl auch dank Autobidder so.

Autobidder kauft Strom ein, wenn dieser besonders günstig ist und lädt damit den Riesen-Akku auf. Wird Strom benötigt oder ist der Preis gerade hoch, wird er automatisch verkauft. Laut Tesla kann Autobidder mittels Machine Learning dazulernen und so Preise und Strombedarf vorhersagen, die Stromabgabe optimieren und intelligent beim Stromkauf mitbieten.

Abgesehen davon spart die HPR jährlich über 20 Millionen Euro ein, weil so der Betrieb und die Wartung eines Brennstoff-betriebenen Systems zur Stabilisierung der Stromnetzfrequenz unnötig wurde. Die Baukosten der HPR von 53 Millionen Euro sind nach 2 Jahren wieder eingespielt.

Lizenz zum Stromverkauf

Laut Tesla kann Autobidder aber nicht nur für solche Großanlagen eingesetzt werden, sondern auch für kleine Systeme, etwa bei Wohnhäusern. Ideal ist eine Kombination aus einer Anlage zum Gewinnen von Erneuerbarer Energie und ein Stromspeicher. Dabei muss es sich aber nicht um Teslas Solar Roof und Powerwall handeln. Die Plattform soll kompatibel mit vielen Arten von Stromspeichern sein.

Je nach Gesetzeslage könnte Autobidder aber in einigen Ländern nicht ohne weiteres genutzt werden. Denn es fungiert als Stromhändler. Das könnte der Grund sein, warum Tesla in Großbritannien jetzt um eine Lizenz als Energieanbieter angesucht hat, wie der Telegraph berichtet.

Denkbar ist aber auch, dass Tesla ein ähnliches System wie die HPR in Großbritannien errichten will. Tesla hat sich dazu noch nicht geäußert.

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