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Telekommunikation

Deutsche Telefonica verkauft Bewegungsdaten ihrer Kunden

Der Telekommunikationskonzern Telefonica will die Bewegungsdaten seiner deutschen Kunden zu Geld machen. „Jetzt sind wir an dem Punkt, dass wir starten können“, sagte der Vorstandsvorsitzende von Telefonica Deutschland, Thorsten Dirks, der „Wirtschaftswoche“ vom Donnerstag.

Welche Daten Telefonica verkaufen darf, sollen die Kunden selbst entscheiden. „Wir wollen den Kunden die Herrschaft über ihre Daten zurückgeben.“

Rabatte

Kunden, die ihre Daten freigeben, können demnach mit einer Belohnung zum Beispiel in Form von Rabatten rechnen. „Wenn wir Daten nutzen dürfen und daraus Werte entstehen, dann kann der Kunde natürlich partizipieren“, kündigte Dirks an.

Bereits vor vier Jahren hatte Telefonica einen Verkauf von Standortdaten an die Werbeindustrie erwogen. Die Geschäftsidee wurde aber nach heftigen Protesten von Datenschützern wieder zu den Akten gelegt.

„Datenschutz kritischer Punkt“

Dirks kündigte an, dass beim bevorstehenden neuen Versuch die Anonymität der Kunden gewahrt bleiben solle. „Wir werden uns nicht noch mal die Finger verbrennen.“ Datenschutz sei ein „ganz kritischer Punkt“. Telefonica hat demnach inzwischen einen dreistufigen Algorithmus zur Anonymisierung der Kundendaten entwickelt und mit den Behörden abgestimmt.

Aus den Nutzungsdaten von Mobilfunkkunden lassen sich Bewegungsprofile erstellen. Sie können beispielsweise Aufschluss darüber liefern, wie Kundenströme durch ein Einkaufszentrum verlaufen.

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