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Kritik

Deutschsprachige Autoren protestieren gegen Amazon

Die Geschäftsmethoden des Onlinehändlers Amazon geraten immer stärker in die Kritik. Nun protestieren erstmals auch über 100 deutschsprachige Schriftsteller in einem offenen Brief, darunter Autorinnen wie Elfriede Jelinek, Ingrid Noll, Eva Rossmann und Nele Neuhaus sowie Schriftsteller wie Günter Wallraff und John von Düffel gegen Schikanen des Händlers gegen ihm unliebsame Verlage. Der Brief soll Anfang kommender Woche veröffentlicht werden, wie das Handelsblatt am Donnerstag berichtet.

Bewusste Manipulation

„Wir müssen die Leser aufklären, dass die Manipulation der Empfehlungslisten und die verzögerte Auslieferung von Büchern, deren Verlage sich gegen Amazon wehren, zum Alltag bei Amazon gehören“, sagte Regula Venske, Generalsekretärin der Schriftstellervereinigung PEN-Zentrum Deutschland, zur Zeitung. „Amazon versucht, noch rigider seine Geschäftsinteressen gegen die Verlage und Autoren durchzusetzen – mit abenteuerlichen Methoden“, kritisiert Gerhard Ruiss, Geschäftsführer der IG Autoren Österreich.

Zuvor hatten in den USA mehr als 900 Autoren, darunter Stephen King und John Grisham, mit einem offenen Brief gegen Amazon protestiert. Es geht dabei um den seit Monaten schwelenden Streit mit dem Verlag Hachette. Die Autoren kritisierten, dass Amazon die Auslieferung gedruckter Hachette-Bücher verlangsamt sowie keine Vorbestellungen angenommen habe. Der Internet-Händler will so niedrigere Preise für digitale Bücher durchsetzen. Literatur müsse günstiger werden, da sie mit vielen anderen Medien im Wettbewerb stehe, konterte Amazon.

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