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Übernahme

Einigung über Verkauf von T-Mobile US

Die Japaner, denen der US-Mobilfunker Sprint mehrheitlich gehört, bezifferten die Kosten für die Übernahme von mehr als 50 Prozent der von der Telekom gehaltenen Anteile auf mehr als 16 Milliarden US-Dollar (11,8 Mrd Euro), wie die japanische Wirtschaftszeitung „Nikkei“ am Freitag auf ihrer Internetseite berichtete. Ein Telekom-Sprecher sagte auf Anfrage, das Unternehmen kommentiere keine Marktspekulationen.

Die Telekom war mit ihren Plänen, die Tochter T-Mobile US an den Branchenriesen AT&T zu verkaufen, 2011 am Widerstand der Wettbewerbsaufseher gescheitert. Softbank wolle den Kaufpreis in bar und eigenen Aktien bezahlen, heißt es in dem Bericht. An der Wall Street legten die Titel von T-Mobile US zuletzt um etwa anderthalb Prozent zu.

Details noch unklar

Dem Bericht zufolge verhandeln beide Seite noch über Details, so zum Beispiel über den Betrag, den Softbank zahlen müsste, falls das Geschäft scheitert. Früheren Spekulationen zufolge fordert die Telekom für diesen Fall eine Zahlung von fast drei Milliarden Dollar. Denn die Genehmigung der US-Kartellbehörden gilt unter Experten als ungewiss. 2011 hatten die Aufseher bereits den Verkauf der US-Mobilfunktochter an AT&T für 39 Milliarden Dollar verhindert. Damals hatte der Bonner Konzern von dem amerikanischen Unternehmen drei Milliarden Dollar in bar sowie Lizenzen für Mobilfunknetze im Wert von rund einer Milliarde Dollar als Wiedergutmachung erhalten.

Erst auf dieser Grundlage war es T-Mobile um den angriffslustigen Chef John Legere gelungen, den Markt in den Staaten zuletzt kräftig aufzumischen. Im abgelaufenen ersten Quartal zog der kleinste landesweite Anbieter mehr neue Kunden an Land als die beiden Mobilfunkriesen AT&T und Verizon Communications zusammen. Nach dem gescheiterten Verkauf hatte die Telekom ihre US-Tochter mit der Übernahme von MetroPCS gestärkt und im Mai vergangenen Jahres teilweise an die Börse gebracht.

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