© Beck Diefenbach, reuters

Ermittlungen

EU-Kommission nimmt Googles Android ins Visier

Die EU-Wettbewerbskommission hat laut einem Bericht von Reuters Googles mobiles Betriebssystem Android ins Visier genommen. Die Kommission befragt derzeit Unternehmen über ihre Zusammenarbeit mit Google. Im 40 Fragen umfassenden Dokument wird unter anderem überprüft, ob Google den Herstellern verbietet, Apps oder Dienste, die mit Googles Angeboten konkurrieren, zu installieren. Zudem wird von den Unternehmen, den die Kommission eine Frist bis September gesetzt hat, Nachweise in Form von E-Mails, Briefen, Mitschriften von Telefonanrufen und Meetings sowie Präsentationen verlangt.

Ermittlungen in USA und Südkorea ohne Ergebnis

Die Kommission will auch wissen, ob Google jemals "sein Missfallen über die geplante Herstellung, Vermarktung oder Start eines mobilen Endgerätes ausgedrückt hat, das mit eigener Software oder Software von Drittherstellern ausgestattet ist und diese standardmäßig verwendet." Derzeit sammelt die Wettbewerbskommission noch Beweise, ein offizielles Verfahren dürfte wohl erst mit der Ernennung eines neuen Wettbewerbs-Kommissars eingeleitet werden. Ähnliche Bedenken äußerten bereits die US-Wettbewerbsbehörde FTC sowie deren koreanisches Gegenstück. Beide beendeten jedoch die Ermittlungen, Google kam ohne Auflagen durch. Android ist mit rund 85 Prozent Marktanteil das derzeit dominierende Betriebssystem für Smartphones und Tablets.

Laufendes Verfahren gegen Google

Die Untersuchung soll weiter vertieft werden, nachdem das laufende Verfahren gegen Google abgeschlossen ist. Darin wird Google vorgeworfen, die eigenen Dienste in Suchergebnissen höher zu bewerten als jene der Konkurrenz. Eine Einigung zwischen EU-Kommission und Google wurde im Februar erzielt, doch Unternehmen wie Microsoft und Yelp kritisierten den Deal als nicht weitreichend genug. Google sicherte darin zu, die Ergebnisse der Konkurrenz künftig höher zu gewichten als bisher.

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