Steuerflucht

EU-Kommission untersucht Apples Steuerpraxis in Irland

Die EU-Kommission wird einem Medienbericht zufolge eine offizielle Untersuchung der Steuerpraxis von Apple in Irland einleiten. Der Schritt werde für Mittwoch angepeilt, berichtete der irische Staatssender RTE am Dienstag ohne Quellenangabe. Ein Kommissionssprecher wollte sich dazu nicht äußern. Aus dem Finanzministerium hieß es, dass man über eine solche Maßnahme nicht informiert worden sei.

Der in Kalifornien ansässige Konzern nutzt ein Schlupfloch im Steuerrecht, um dem US-Fiskus zu entkommen. Seinen Bilanzen zufolge zahlte der iPhone-Hersteller in den vergangenen drei Jahren auf im Ausland erzielte Gewinne in Höhe von insgesamt 74 Milliarden Dollar einen Steuersatz von zwei Prozent. Möglich ist dies, weil einige Apple-Tochtergesellschaften in Irland weder dort noch in den USA steuerpflichtig sind. Sie sind zwar auf der Insel registriert. Weil aber der Verwaltungsrat in den USA tagt, entsteht in Irland Experten zufolge kein Steuerwohnsitz.

Solche Vermeidungsstrategien von Konzernen gelten als legal, haben aber in Europa für Empörung gesorgt. Entsprechende Schlupflöcher gibt es auch in den Niederlanden und Luxemburg. Die großen Industrie- und Schwellenländer (G20) wollen das verbieten, weil ihnen dadurch Experten zufolge jährlich dreistellige Milliardensummen verloren gehen.

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