© Frank Franklin, ap

Finanzen

Facebook schafft größten Internet-Börsengang

Das Online-Netzwerk konnte seine Aktien zum anvisierten Höchstpreis losschlagen. Facebook und seine Alteigentümer nahmen insgesamt 16 Milliarden Dollar ein (12,62 Mrd. Euro). Pro Stück gingen die Anteilsscheine für 38 Dollar an die Investoren. Das lag am oberen Ende der Preisspanne von 34 bis 38 Dollar. Das teilte Facebook am späten Donnerstag mit.

Der Handel werde am Freitag an der Technologiebörse Nasdaq in New York unter dem Kürzel „FB" beginnen, hieß es weiter. Insgesamt will Facebook rund 421 Millionen Anteilsscheine ausgeben.  

Spitzenliga
Der gesamte Börsenwert von Facebook wird bei dem genannten Ausgabepreis rund 104 Milliarden Dollar betragen. Bei der Marktkapitalisierung spielt die erst acht Jahre alte Internetfirma aus dem kalifornischen Menlo Park damit in der Liga von Großkonzernen wie dem deutschen Elektronik-Riesen Siemens oder der Fast-Food-Kette McDonald`s.

Zuckerberg bleibt in Kalifornien
Auf Zuckerberg wird die Nasdaq, die im Herzen New Yorks am Times Square sitzt, jedoch verzichten müssen. Der Facebook-Kopf wird nach Angaben von US-Medien aus der Firmenzentrale im kalifornischen Menlo Park heraus die Glocke zum Handelsbeginn läuten.

Es ist ungewöhnlich, dass der Firmenchef das eigene Börsendebüt schwänzt. Allerdings ist Facebook auch ein ungewöhnliches Unternehmen. Das macht ein Vergleich mit dem Suchmaschinenprimus Google deutlich, der bei seinem Börsengang 2004 einen neuen Rekord aufstellte. Damals wechselten Aktien für 1,7 Milliarden Dollar den Besitzer und Google kam auf eine Gesamtbewertung von 23 Milliarden Dollar. Heute sind es gut 200 Milliarden Dollar.

Kurssprung erwartet
Experten trauen der Facebook-Aktie bei ihrem Debüt einen Kurssprung von über 50 Prozent zu. „Ich denke, alles über 50 Prozent wird als erfolgreiche Emission betrachtet - alles unter 50 Prozent als enttäuschend. Viele Privatanleger kümmern sich nicht um die Bewertung“, sagte Jim Krampfel, Analyst bei Morningstar.

Von den Einnahmen des Börsengangs fließen Facebook selbst nur etwas mehr als die Hälfte zu. Der Rest geht an Geldgeber, die das Potenzial des Online-Treffpunkts früh erkannt haben. Der 28 Jahre alte Gründer Mark Zuckerberg bleibt auch nach dem IPO Mehrheitseigner.

Facebook ist mit mehr als 900 Millionen Mitgliedern das größte Online- Netzwerk weltweit. Allerdings gibt es Zweifel, ob die hohe Bewertung an der Börse dem tatsächlichen Wert des Unternehmens entspricht. Kritiker bemängeln, dass Facebook noch kein überzeugendes Geschäftsmodell vorgelegt habe.

Mehr zum Thema

  • Facebook: Die Folgen des Börsengangs
  • Wer vom Facebook-Börsengang profitiert
  • Europe-v-Facebook erreicht Abstimmungs-Marke
  • 9,4 Mio. Euro Facebook-Verdienst in Österreich

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare