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IPO

Facebook will bis zu 12 Mrd. Dollar an Börse

Auch Googles Premiere auf dem Parkett verblast daneben: Der Konkurrent hatte 2004 knapp 1,7 Milliarden Dollar erlöst. Wie Facebook am Donnerstag in seinem Börsenprospekt mitteilte, soll die Preisspanne für die Aktien zwischen 28 und 35 Dollar liegen. Sollte es dem von Mark Zuckerberg geführten Konzern gelingen, die Papiere zum höchsten Ausgabepreis auf den Markt zu bringen, würde der Konzern mit knapp 100 Milliarden Dollar bewertet. Am unteren Ende würde die Bewertung 77 Milliarden Dollar betragen. Der Handel soll in spätestens zwei Wochen starten.

Börsenstart mit ersten Zweifel
Experten gehen davon aus, dass sich die Investoren um die Papiere des Netzwerks mit mehr als 900 Millionen aktiven Nutzern reißen. Trotzdem wurden zuletzt auch Zweifel an der Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells laut - erst Ende April gab Facebook den ersten Umsatzrückgang zum Vorquartal seit mindestens zwei Jahren bekannt. Facebook kämpft beispielsweise mit Google um die wertvolle Zeit der Internetnutzer, die sich wiederum bei Werbekunden in bares Geld verwandeln lässt.

Vor allem die zunehmende Nutzung des Internets über Smartphones und Tablet bereitet dem Unternehmen Sorgen. Bisher schalten Werbekunden lieber auf herkömmlichen Computern Anzeigen. Zudem sind sie bereit, dafür mehr zu zahlen als für Handy-Werbung. Facebook will in dem mobilen Bereich unbedingt wachsen. Die fürs operative Geschäft bei Facebook zuständige Managerin Sheryl Sandberg versicherte, dass die mobile Welt für Facebook keine so große Herausforderung wie für andere Unternehmen sei. Finanzchef David Ebersman kündigte an, der Internetkonzern werde in diesem Bereich stark investieren, auch wenn noch unklar sei, wann oder ob sich dies auszahle.

Mark Zuckerberg mit milliardenschweren Anteilen
Freuen darf sich aber auch Mark Zuckerberg. Der 27-Jährige wird spätestens durch den Börsengang von Facebook zu einem der reichsten Männer der Welt. Der Gründer und Chef des sozialen Netzwerks bietet beim Börsengang auch 30 Millionen seiner eigenen Anteilsscheine an. Bei einem anvisierten Preis von bis zu 35 Dollar das Stück würde er damit mehr als 1 Milliarde Dollar einstreichen.

Allerdings wird der Großteil des Geldes schon kurz darauf wieder futsch sein - denn Zuckerberg will damit Steuern begleichen, die im Zusammenhang mit Aktiengeschäften fällig werden. Das geht aus dem am Donnerstag aktualisierten Börsenprospekt hervor.
Zuckerberg wird auch nach dem Börsengang der mächtigste Mann im Unternehmen sein. Er hält am Ende noch knapp 504 Millionen Anteilsscheine, was im besten Falle einem Wert von 17,6 Milliarden Dollar entspräche.

Auf der Liste der Superreichen des Magazins „Forbes“ steht Zuckerberg schon heute auf Platz 35. Er liegt knapp hinter dem deutschen Versandhauskönig Michael Otto, aber noch vor PC-Unternehmer Michael Dell oder auch Microsoft-Chef Steve Ballmer.

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