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"Farmville"-Anbieter Zynga vor Börsengang

Von virtuellem Gemüse zu echten Milliarden: Der „FarmVille“-Anbieter Zynga will laut einem US-Bericht Ende Juni einen Börsengang auf den Weg bringen. Die Millionen Online-Spieler, die virtuelle Bauernhöfe betreiben oder in „CityVille“ an einer Stadt basteln, dürften Zynga eine üppige Milliarden-Bewertung bescheren. Der Wert des Unternehmens wird auf acht bis zehn Milliarden Dollar geschätzt.

Papiere vorbereitet
Zynga habe sich mit Bankern von Morgan Stanley und Citygroup getroffen, um die Papiere für den Börsengang vorzubereiten, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch.

Allein beim weltgrößten Online-Netzwerk Facebook hat Zynga laut den Marktforschern von AppData knapp 250 Millionen aktive Spieler im Monat. Die Spiele sind zwar kostenlos, aber für etwas Geld kann man sich zusätzliche Artikel oder Spielefortschritte kaufen. Trotz der kleinen Beträge ist es ein Milliardengeschäft.

Börseneuphorie beflügelt
Zynga wurde mit seinem schnellen Wachstum schon länger als Börsenkandidat gesehen. Die aktuelle Börseneuphorie könnte die Entscheidung nun beschleunigt haben. Vergangene Woche zeigte die Aktienplatzierung des größten beruflichen Online-Netzwerks LinkedIn, wie hieß Investoren auf Internet-Aktien sind.

LinkedIn konnte den Börsenwert gleich am ersten Tag mehr als verdoppeln. Aktuell bringt es rund neun Milliarden Dollar auf die Waage. Die Alteigentümer von LinkedIn nahmen bei dem Börsengang insgesamt über 400 Millionen Dollar ein - und sitzen jetzt zudem auf milliardenschweren Aktienpaketen.

An diesem Dienstag landete auch die russische Internet-Suchmaschine Yandex einen Milliarden-Börsengang. Die Nummer eins des Landes erlöste bei der Aktienplatzierung in den USA 1,3 Milliarden Dollar. Die Aktie stieg am ersten Tag um gut 55 Prozent, was dem Google-Konkurrenten einen Marktwert von über zwölf Milliarden Dollar beschert.

Facebook wartet bis Mai 2012
Der ultimative Internet-Börsengang wird jedoch für Mai 2012 erwartet: Dann könnte Facebook seine Aktien platzieren. Mit seinen 600 Millionen Kunden und soliden schwarzen Zahlen wird dem weltgrößten Online-Netzwerk schon jetzt ein Wert von bis zu 80 Milliarden Dollar zugestanden.

Der furiose LinkedIn-Börsengang schürte zugleich die Angst vor einer neuen Internet-Blase. Ende der 90er Jahre trieben Anleger die Kurse von Internet-Aktien immer höher. Viele Firmen hatten aber kein tragfähiges Geschäftsmodell. Als die Blase schließlich platzte, wurden an der Börse viele Milliarden vernichtet.

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