© Mathias Schrader, apa

Geschäftszahlen

Halbleiterhersteller Infineon hofft auf 2013

Der Halbleiterhersteller Infineon hat einen schwachen Start in sein neues Geschäftsjahr erwischt. Wie erwartet verbuchte der Dax-Konzern zwischen Oktober und Dezember einen Umsatzrückgang und einen Gewinneinbruch. Für das seit Januar laufende zweite Quartal ist der neue Konzernchef Reinhard Ploss allerdings deutlich zuversichtlicher. „Solange die Weltwirtschaft keinen Dämpfer bekommt, sollte es wie erwartet weiter aufwärtsgehen."

Weniger Gewinn
Doch zunächst ging es abwärts - vor allem beim Gewinn. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen nur noch 19 Millionen Euro, 86 Prozent weniger als im Quartal zuvor. Die Erlöse sanken von 982 Millionen auf 851 Millionen Euro, wie Infineon am Donnerstag in München mitteilte. Auf die trübe Startbilanz hatte der Manager die Anleger bereits im November eingestimmt. Angesichts der schwankenden Geschäfte der Branche wird meist mit dem Vorquartal verglichen. Infineon ist in der Branche kein Einzelfall: Auch bei Texas Instruments lief es im vergangenen Quartal schleppend. Der Halbleiterriese Intel leidet etwa unter der zuletzt schwachen Nachfrage nach PCs.

Umsatzflaute in Branche
Auch Europas größter Halbleiterproduzent STMicro bekommt die flaue Entwicklung deutlich zu spüren. Da Halbleiter in vielen Produkten stecken und für die Industrie wichtig sind, merken die Konzerne Konjunkturschwankungen besonders heftig. Auch die Krise auf vielen Automärkten trifft Infineon, das als Zulieferer einen großen Teil seiner Geschäfte mit Fahrzeugbauern macht. Insgesamt schickten die Münchner mehr als 1000 Mitarbeiter in Kurzarbeit und stellten an einigen Standorten nicht ausgelastete Anlagen ab.

Erfahrung mit Minus
Im Vergleich zu früheren Jahren kann Infineon nach einem Umbau mit konjunkturellen Tiefs aber besser zurechtkommen. Lange Zeit hatte der Konzern auch in guten Zeit kaum Geld verdient. Gerade im wichtigen Automobil-Geschäft dürfte es inzwischen wieder merklich besser laufen. Infineon rechnet hier mit einem deutlichen Umsatzplus, während es in den Sparten Industrie und Sicherheitschips kaum Bewegung geben dürfte. Für das gesamte Jahr ist Ploss allerdings weiter nur zurückhaltend. Wie bisher rechnet der Konzernchef mit einem Umsatzrückgang zwischen 5 und 9 Prozent.

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