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Krise

Japan will Zerschlagung und Verkauf von Sharp verhindern

Die japanische Regierung will Insidern zufolge verhindern, dass der angeschlagene Elektronik-Konzern Sharp zerschlagen und von ausländischen Firmen aufgekauft wird. Deshalb spreche der japanische Staatsfonds INJC derzeit mit Sharp darüber, wie dessen Sparte Unterhaltungs-Elektronik saniert werden könne, sagten mehrere mit der Sache vertraute Personen. Dabei werde auch erwogen, die Sparte mit der des Rivalen Toshiba zu fusionieren. Der Fonds lehnte eine Stellungnahme ab. Die Unternehmen sagten, derzeit würden die Optionen geprüft.

Investment mit Kalkül

Die einst erfolgsgewohnten japanischen Firmen aus der Branche haben in den vergangenen Jahren kräftig Marktanteile etwa an Apple und Samsung verloren. Den Insidern zufolge hat der japanische Staat großes Interesse daran, seine Elektronik-Firmen nicht in ausländische Hände zu geben. Sharp etwa verfügt über wichtige Patente. Der INJC hat nach Reuters-Informationen zunächst erwogen, nur in Sharps Display-Sparte zu investieren.

Inzwischen gehe es aber um Finanzspritzen und die Sanierung des gesamten Konzerns, wie Reuters in dieser Woche erfuhr. Dazu spreche der INJC auch mit den wichtigsten Gläubigern von Sharp, um zu erreichen, dass dem Konzern ein Teil seiner rund 5,75 Milliarden Dollar Schulden erlassen werde. Die Gläubiger würden aber auf eine ebenfalls bestehende Sharp-Sanierungsofferte des Apple-Zulieferers Foxconn aus Taiwan verweisen, um dem INJC nicht deutlich entgegenkommen zu müssen, hieß es.

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