Bilanzen

Job-Kahlschlag: US-Konzerne scheffeln Geld

Alleine im dritten Quartal scheffelten die 419 wichtigsten US-Unternehmen abseits der Finanzindustrie insgesamt gut 1,6 Billionen Dollar (1,234 Bill. Euro) an Gewinnen. Die beeindruckende Zahl haben die Statistiker der US-Regierung ausgerechnet. Die Profite liegen damit um 26 Prozent über dem Vorjahreszeitraum und markieren den höchsten Stand seit vier Jahren, wie das "Wall Street Journal" (WSJ) schreibt.

Geschafft haben die Konzerne dieses Kunststück auf eher unrühmlichem Wege: Sie haben in der Krise auf Teufel komm raus Mitarbeiter entlassen. Rund 8,4 Millionen Jobs sind den Erhebungen zufolge während der Rezession verschwunden, lediglich 1,1 Millionen kamen im vergangenen Jahr hinzu.

Volle Geldspeicher, wenig Jobs

Geprägt von der Weltuntergangsstimmung der Jahre 2008 und 2009 trauen sich die Firmen erst langsam, wieder Leute einzustellen. Die Arbeitslosenquote verharrte in den Vereinigten Staaten lange auf Rekordniveau; erst im Dezember sank sie merklich von 9,8 Prozent im Vormonat auf 9,4 Prozent. Aktienkurse, Industrieproduktion, Einzelhandelsumsätze ziehen dagegen teils das ganze Jahr über schon wieder an.

Vor allem die IT-Industrie sitzt auf jeder Menge Bargeld. Nach der Erhebung des "Wall Street Journal" hatten Apple, Intel und Co. zu Ende des dritten Quartals mehr als 350 Milliarden Dollar auf der hohen Kante. Multifunktionale Handys wie das iPhone oder Notebooks haben sich verkauft wie nie zuvor. Im Jahr 2007 hatten sich die Kontostände nicht mal auf 250 Milliarden Dollar summiert. Die Industriekonzerne konnten ihre Barschaften verdoppeln auf deutlich über 150 Milliarden Dollar.

Wenn das Schlussquartal nur annähernd so gut gelaufen ist wie der Rest des Jahres, dann bersten die Geldspeicher der großen US-Firmen. Die Barschaften sind demnach im Vergleich zu 2007, dem letzten Jahr vor der Krise, um 49 Prozent gestiegen. Alleine im vergangenen Jahr legten sie um fast 11 Prozent zu. Die Schulden stiegen dagegen nur minimal - das Geld ist also echt verdient und nicht bloß geliehen.

(dpa)

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