GERICHT

JoWooD: Klage gegen Ex-Hauptaktionär

JoWooD gab am Mittwoch ad hoc bekannt, dass sie mittels Klage von Koch 2,36 Millionen Euro zuzüglich Zinsen beim Handelsgericht Wien eingefordert hat.

Zur Begründung hieß es, dass die von Koch Media im Zuge einer Kapitalerhöhung im Jänner 2006 als Sacheinlage eingebrachten Forderungen überbewertet waren. JoWooD habe damals 6,4 Millionen neue Aktien zu einem Gesamtausgabepreis von 6,4 Millionen Euro an Koch Media ausgegeben, jedoch nur Gegenleistungen im Wert von knapp über vier Millionen Euro erhalten. Der Vorstand habe sich "vor dem Hintergrund der angespannten wirtschaftlichen Lage" zu diesem Schritt veranlasst, hieß es in der Mitteilung.

Mehrjähriges Verfahren

Die Steirer räumten allerdings ein, dass mit einem langwierigen, mehrjährigen Verfahren mit Risiken gerechnet werde. Der Spielehersteller versichert, dass "der Ausgang des Verfahrens auf die Wirksamkeit der im Jänner 2006 durchgeführten Sachkapitalerhöhung keinen Einfluss" hat. Die Tiroler Koch Media hatte zuweilen bis zu 45 Prozent an den Steirern gehalten. Als sie die Tiroler zurück gezogen hatten, sprachen sie davon, dass die "Rettungsaktion" geglückt sei.

Verluste

In den ersten neun Monaten bis September 2010 schrieb JoWooDunterm Strich einen Konzernverlust von 25 Millionen Euro. Im abgelaufenen Jahr fielen Millionenabschreibungen auf den Beteiligungsansatz der Konzerntochter DreamCatcher (Goodwill) beziehungsweise JoWooD Iberica S.L. (in Stilllegung) an.

Bei der Bekanntgabe der Drittquartalszahlen hatte die Gesellschaft Mitte Dezember gemeldet, gegenwärtig mit Investoren zu verhandeln, um die Eigenkapitalbasis und Liquidität zu stärken. Ende September 2010 beschäftigte JoWooD 88 Mitarbeiter.

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(APA/futurezone)

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