Kapsch TrafficCom geht bei slowenischer Lkw-Maut leer aus
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Der börsennotierte österreichische Mautsystemanbieter Kapsch TrafficCom ging bei der Ausschreibung für die Errichtung eines elektronischen Mautsystems für Lkw in Slowenien leer aus. Den Zuschlag hat das Konsortiums der slowenischen Telekom und Q-Free aus Norwegen erhalten, berichteten slowenische Medien am Dienstag.
Die slowenische Autobahngesellschaft DARS wählte damit das günstigste von insgesamt vier Offerten, die im vergangenen Herbst für den Auftrag eingegangen sind. Das slowenisch-norwegische Konsortium bot den Aufbau des Mautsystems für 99,9 Millionen Euro an. Das Offert von Kapsch war mit 114,9 Millionen Euro das teuerste.
Beschwerden nicht ausgeschlossen
Die nicht gewählten Bieter kommentierten laut Medienberichten die Auswahl nicht, Branchenkenner schließen aber ihre Beschwerden nicht aus. Aus Kapsch hieß es dazu, dass man zunächst die Sache prüfen werde, bevor weitere Schritte beschlossen werden, berichtete die Tageszeitung „Delo“. Für den Auftrag haben sich auch das slowenische Unternehmen Cetis und das slowenisch-slowakisches Konsortium von Iskratel und Skytoll beworben.
Das norwegische Unternehmen Q-Free gilt Berichten zufolge als Hoflieferant der slowenischen Autobahngesellschaft. Im Jahr 2014 übernahm es die slowenische Firma Traffic Design, die das jetzige Mautsystem mit der elektronischen „ABC-Box“ entwickelte und es auch heute instand hält.
Der ausgewählte Bieter soll das neue Lkw-Mautsystem binnen eines Jahres ab der Vertragsunterzeichnung aufbauen. Dieses wird für alle Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen Gesamtgewicht, inklusive Busse, gelten. In Slowenien wird derzeit die Lkw-Maut an den Mautstationen mit Bargeld oder mit der „ABC-Box“ entrichtet. Für Pkw gilt ein Vignetten-System. KapschTrafficCom ist der Mautbetreiber für das Lkw-Mautsystem in Österreich.
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