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Veränderung

Konzernumbau soll Microsoft agiler machen

"Mir und der gesamten Führung ist klar, dass wir einen außerordentlichen Job machen müssen, um in der modernen Welt erfolgreich zu sein", schreibt Steve Ballmer in seinem E-Mail. Die gesamte Produktentwicklung vom Konzept über Innovation zu Marketing und Verkauf müsse künftig verbessert werden. Microsoft wird daher umstrukturiert. Wohin der neue Weg nach dieser Umstrukturierung gehen soll, legt Ballmer auch in einem Memo dar.

Wie die New York Times beschreibt, zählt zu dieser Umstrukturierung, dass bisher eingefahrene Abteilungs-Rivalitäten aufgebrochen werden sollen. Während jede Abteilung bisher seine eigenen Finanzen verwaltet  und sein eigenes Marketing betrieben hat, soll künftig mehr an einem gemeinsamen Strang gezogen werden. "Eine Strategie, ein Microsoft", lautet das Motto.

Vier große Entwicklungsabteilungen
Die größte Veränderung betrifft die Organisation der Entwicklungsabteilungen. Statt bisher acht, sollen vier Bereiche Microsofts Geschäftsbemühungen reflektieren. Der Bereich Betriebssysteme wird Windows, Windows Phone und das Betriebssystem für die Xbox beinhalten und von Terry Myerson geleitet werden. Er war bisher einzig für Windows Phone verantwortlich.

Der Bereich Geräte wird von Julie Larson-Green geleitet werden. Sie führte bisher die Entwicklung für das Betriebssystem Windows. Zu ihrem neuen Bereich zählen unter anderem die Xbox, die Surface-Tablets, Spiele und Hardware-Zubehör. Die neue Apps-Gruppe wird von Qi Lu, dem bisherigen Chef über Bing und Microsofts Online-Angebote, geleitet werden. Zu seinem Aufgabenbereich zählen unter anderem die Bürosoftware-Suite Office oder Skype.

Satya Nadella erhält die Führung der Cloud-Abteilung. Neben dem bereits bisher überwachten Azure wird Nadella die Verantwortung über alle Microsoft-Datencenter und Online-Dienstleistungen erhalten. Auch in den restlichen Organisationsabteilungen, wie Strategie und Forschung, Marketing, Business Development oder Finanzen gibt es personelle Veränderungen.

Projektteams mit direktem Draht zum CEO
In Zukunft soll bei Microsoft aber auch die Herangehensweise an neue Projekte verändert werden. Im Falle eines neuen Produkts sollen Teams eingesetzt werden, die alle Abteilungen überspannen sollen, um sicherzustellen, dass gemeinsame Ziele eingehalten werden. Jedes dieser Teams soll von einem "Champion" geleitet werden, der seine Fortschritte direkt an Ballmer und die restliche Microsoft-Führung berichtet.

Einzelne Produkte wie das PC-Betriebssystem Windows, das Smartphone-System Windows Phone, die Spielekonsole Xbox, die Office-Büroprogramme oder der Internettelefonie-Dienst Skype sollen künftig enger miteinander verzahnt werden. Microsoft reagiert damit auf die schrumpfenden Verkäufe der Notebooks und Desktop-Computer, von denen die meisten mit Windows laufen. Im mobilen Geschäft hinkt der Konzern Rivalen wie Apple mit iPhone und iPad oder Google mit seinem Smartphone-Betriebssystem Android hinterher.

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