Aufholjagd

Lenovo legt kräftig zu

Die europäische Schuldenkrise kann den Aufstieg des chinesischen PC-Herstellers Lenovo nicht stoppen. Zwar verlangsamte sich das Wachstum im abgelaufenen Quartal etwas, wie die Nummer Zwei nach Branchenprimus Hewlett-Packard am Donnerstag mitteilte. Gewinn und Umsatz kletterten aber trotzdem kräftig, obwohl der PC-Markt 2011 weltweit weitgehend stagnierte. Vor allem in China entwickelt sich das in Peking ansässige Unternehmen, das den deutschen Aldi-Lieferanten Medion übernommen hat, gut und zählt dort zu den bekanntesten Marken. Lenovo setzt damit seine Aufholjagd im PC-Markt erfolgreich fort.

Der Nettogewinn kletterte im abgelaufenen dritten Quartal um 54 Prozent auf 153,46 Mio. Dollar (115,6 Mio. Euro), wie Lenovo mitteilte. Der Umsatz legte um 44 Prozent zu auf 8,37 Mrd. Dollar. Lenovo konnte seinen Marktanteil vergangenes Jahr vor allem dank der Medion-Übernahme steigern. Auch ein Gemeinschaftsunternehmen mit der japanischen NEC wirkte sich positiv aus. Der Wachstumsmarkt China machte 42 Prozent des Umsatzes aus. Lenovo kam dort im abgelaufenen Quartal auf einen Marktanteil von 35 Prozent - rund drei Prozentpunkte höher als ein Jahr zuvor.

Tablets und Smartphones auf dem Vormarsch
Experten geben aber zu bedenken, dass die Firma auch den Tablet-PC-Bereich sowie Smartphones nicht aus dem Blick verlieren sollte. Diese Geräte werden schließlich immer beliebter bei den Verbrauchern. Im zweiten Quartal ist Lenovo nach eigenen Angaben in China bereits der zweitgrößte Anbieter von Tablet-Computern geworden. Lenovo hat als Antwort auf die beliebten Smartphones und Tablet-PCs von Apple, dem iPhone und dem iPad LePhone und LePad im Angebot.

Trotz der breiten Aufstellung will Lenovo im Kern aber PC-Anbieter sein und bleiben. „Wir werden uns auch weiterhin auf traditionelle PCs konzentrieren“, sagte Lenovo-Chef Yang Yuanqing. „Wir wollen diesen Markt erobern bis wir der Marktführer sind. Ich denke, traditionelle PCs werden unser Kerngeschäft bleiben.“ Lenovo hat vergangenes Jahr Dell verdrängt und rangiert seitdem gemessen an den PC-Verkäufen direkt hinter Marktführer HP.

An der Börse wurden die Zahlen positiv aufgenommen: Lenovo-Aktien stiegen zeitweise um fast fünf Prozent und kletterten damit auf den höchsten Stand seit Mai 2008.

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