Lenovo will Smartphone-Markt mit Marke Motorola aufmischen
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Die Gerüchteküche brodelte seit Tagen, viele technische Details waren bereits durchgesickert. Mit der vierten Generation seines Mittelklasse-Smartphones Moto G will Motorola unter dem Schirm von Lenovo jetzt vor allem in Europa wieder durchstarten. Das Moto G und Moto G Plus sollen in der vierten Generation an frühere Erfolge von Motorola anknüpfen, sagte Lenovo-Manager Lars-Christian Weisswange. Ausgestattet mit einer High-end-Kamera (13 und 16 Megapixel), Frontkamera sowie einem Acht-Kern-Prozessor und Full-HD-Display (5,5 Zoll) sollen die Geräte vor allem eine jugendliche Zielgruppe ansprechen. Besonders in Europa markierten die neuen Geräte einen „Startpunkt, um wieder anzugreifen“.
Schwieriger Markt
Lenovo hatte 2014 den einstigen Handy-Pionier von Google gekauft, um seine Position im Smartphone-Markt zu stärken. Das Geschäft steht derzeit stark unter Druck. Marktsättigung in entwickelten Märkten und ökonomische Turbulenzen in den Schwellenländern führten laut Marktforschern zuletzt dazu, das der Markt erstmals stagniert. Zudem schließen chinesische Hersteller wie Oppo und Vivo erstmals zur Spitze auf und überholten Lenovo in der weltweiten Rangliste.
Die neuen Herausforderer hätten allein über das Volumen einen großen Einfluss auf den Markt, sagte Weisswange. Vor allem die Märkte in China oder Indien seien aber „stark volatil“. Die Nutzer dort hätten keine große Affinität zu Marken. „Wer heute Marktführer ist, kann morgen schon wieder verschwunden sein.“
Die Marke Motorola wolle deshalb auf Nachhaltigkeit setzen und etwa einen Langzeit-Support anbieten. „Wir wollen das Vertrauen in die Marke wieder ausbauen.“ Der Gesamtmarkt werde jedoch anspruchsvoll bleiben. Es werde eine Auslese mit dem „Survival of the Fittest“ (nur die fittesten Überleben) geben. Vor allem in Deutschland sieht Weisswange für Motorola „extrem großes Potenzial“. Deutschland sei „mit Sicherheit einer der Hauptmärkte für Lenovos Strategie“. Das Moto G und Moto G Plus sollen voraussichtlich ab Juni jeweils für rund 250 und 300 Euro auf den Markt kommen. Sie sollen zugleich den Markt vorbereiten: Für die zweite Jahreshälfte ist eine neue Version des Motorola-Flaggschiffs Moto X geplant. Die aktuelle Version war als Hoffnungsträger gestartet, der Absatz blieb jedoch unter den Erwartungen.
Kommentare