Online-Essenanbieter

Lieferservice.at klagt Mitbewerber Mjam

Der Online-Essenanbieter lieferservice.at ist gegen seinen Mitbewerber Mjam.at vor Gericht gezogen. Vorige Woche sei eine Klage beim Handelsgericht Wien wegen unlauteren Wettbewerbs eingebracht worden, sagte Unternehmensgründer Jitse Groen zur APA. Lieferservice wirft Mjam vor, vor allem kleinere Restaurants und Gaststätten dazu zu zwingen, illegale Exklusivverträge zu unterschreiben. Die Vorgangsweise ziele darauf ab, den Restaurants die Belieferung mehrerer Vertragspartner unmöglich zu machen, so Groen.

Laut Groen gehen Mjam-Leute zu den Restaurantbesitzern und stellen ihnen das Ultimatum, den Vertrag mit anderen Lieferdienstvermittlern zu kündigen. Andernfalls würde man mehr Provision verlangen. „Wir wissen von vielen Fällen, wo das so passiert ist", so Groen. Lieferservice habe in Folge zahlreiche Kündigungen bekommen. „Wir bekommen normalerweise keine Kündigungen", meinte er. Außer eine Firma gehe pleite. Groen zufolge ist nicht nur Lieferservice betroffen, sondern auch andere Anbieter wie Netkellner oder Lieferando.

Lieferservice gehört zum niederländischen Online-Essenanbieter takeaway.com. Mjam ist in Österreich Marktführer und betreibt auch die Portale willessen.at sowie pizzaportal.at.

Mjam zeigt sich gelassen
Mjam sieht der Klage seines Mitbewerbers Lieferservice allerdings relativ gelassen entgegen. „Es ist nichts Verbotenes daran, Exklusivverträge anzubieten“, sagte Mjam-Gründer und Geschäftsführer Johannes Angelo Laub am Freitag zur APA. Man habe deswegen bereits vor einem Jahr eine Abmahnung von Lieferservice bekommen und damals über einen Anwalt „sehr fundiert“ antworten lassen. Daraufhin entschied Lieferservice, nicht zu klagen. Nun habe es sich Lieferservice wohl anders überlegt, meinte Laub.

Mjam hat nun vier Wochen Zeit, eine Antwort an das Handelsgericht Wien zu verfassen. „Wir werden gewisse Fehlverhalten des Klägers gegen ihn verwenden. Die haben sich schon einige Sachen geleistet“, kündigte Laub an. Lieferservice soll an Restaurants einen Newsletter ausgeschickt haben, in dem Mjam „schlecht gemacht“ wurde, so Laub.

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