Mastercard mit neuem Frühwarnsystem gegen Kreditkartenbetrug
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Es war einer der größten digitalen Raubzüge überhaupt: Anfang September drangen Hacker in die Datenbank der US-Wirtschaftsauskunftei Equifax ein und stahlen die Daten von 143 Millionen Konsumenten. Wertvolle Daten: Namen, Geburtstag, Adresse und Sozialversicherungsnummer. In 200.000 Fällen waren auch Kreditkartennummern und zum Teil auch Führerscheindaten dabei. Die Kombination der Infos öffnet Betrügern Tür und Tor zu vielen Dingen des Alltags, sie können Mobilfunk-Verträge abschließen, Kredite aufnehmen oder im Web einkaufen.
9 Minuten
"Nach einem Hackerangriff dauert es keine neun Minuten, bis die gestohlenen Daten auch genutzt werden", weiß Ajay Bhalla, oberster Sicherheitschef bei der Kreditkartenfirma Mastercard. Die Angreifer würden aber nur drei bis vier Prozent aller erbeuteten Kartennummern verwenden. Um sich vor Datendiebstahl im großen Stil besser zu wappnen, verstärkt Mastercard die Risikoanalyse. "Unser Ziel ist es, den Kartenbetrug zu stoppen, noch bevor er passiert", erläutert Bhalla. Für die Früherkennung ("Early Detection System") hat der US-Konzern mit NU Data Security und Brighterion eigens zwei Spezialfirmen für künstliche Intelligenz und Biometrie erworben.
Web-Screening
Mit ihrem Know-how durchforsten sie das Internet systematisch nach auffälligen Nutzerverhalten. Sogar die Geschwindigkeit der PIN-Code-Eingabe kann Verdacht schöpfen. "Durch gezielte Risikoanalyse können wir Betrugsszenarien voraussehen", erläutert Bhalla dem KURIER, der auf Einladung der Kreditkartenfirmen der Präsentation in Faro/Portugal beiwohnte. Die kartenausgebenden Banken können diese Analysen nutzen, um früher reagieren zu können. Sie können dann selbst entscheiden, ob sie Karten mit hohem Risiko austauschen oder mit einer höheren Sicherheitsstufe belegen, um mögliche Angriffe abzuwehren. Die Früherkennung wird von Mastercard als zusätzliches Service angeboten. 25 Banken würden das Angebot schon nutzen, aus Österreich ist noch keine dabei.
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