Mehrere Kandidaten für Chefposten der Telecom Italia
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Bei der Telecom Italia hat die Suche nach einem Nachfolger für CEO Marco Patuano, begonnen, der im Streit mit dem französischen Großaktionär Vivendi den Konzern verlässt. Als Favorit gilt der Chef der italienischen Privatbahn NTV, Flavio Cattaneo, der bereits im Verwaltungsrat des Konzerns sitzt.
Weitere Kandidaten sind laut Medienangaben der Ex-Chef der Deutschen Telekom, Rene Obermann, und Maximo Ibarra, Nummer eins des italienischen Mobilfunkbetreibers Wind. Zwischen Patuano und Vivendi, der zuletzt seinen Anteil an der Telecom Italia auf 24,9 Prozent ausgebaut hatte, waren zuletzt Meinungsverschiedenheiten aufgetreten. Die Muttergesellschaft des Bezahlsenders Canal+ hat ihre Beteiligung an Telecom Italia in weniger als einem Jahr verdreifacht.
Zwist mit Vivendi
Patuano hatte sich unter anderem gegen Abschreibungen von Aktivitäten der Telecom Italia in Brasilien gewehrt, konnte sich jedoch gegen Vivendi nicht behaupten. Der Manager wehrte sich laut Medienberichten auch gegen einen angeblichen Plan Vivendis, Anteile an der börsennotierten Sendemasttochter Inwit an Ei Towers, einer Gruppe im Besitz der Familie von Ex-Premier Silvio Berlusconi, zu verkaufen. Vivendis Verwaltungsratspräsident Vincent Bollore hat seit jeher gute Beziehungen zu Berlusconi.
Zuletzt gab es Berichte, Vivendi stehe kurz vor der Übernahme der Pay-TV-Sparte von Berlusconis Mediaset. Dies schürte Spekulationen auf ein größeres Geschäft unter Beteiligung von Telecom Italia. Vivendi ist angeblich an der Bildung einer großen Medien- und IT-Gruppe in Südeuropa interessiert und hält die brasilianischen Assets der Telecom Italia für nicht strategisch. Zuletzt hatte Vivendi bereits Anteile an den beiden französischen Spieleschmieden Ubisoft und Gameloft gekauft.
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