Microsoft lizensiert Tablet-Design von Apple
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Vergangene Woche wurde im Patent-Prozess zwischen Apple und Samsung bekannt, dass das US-Unternehmen dem südkoreanischen Konzern ein Lizenzmodell angeboten hatte. Für 30 US-Dollar pro Smartphone und 40 US-Dollar pro Tablet wären alle Patente und rechtlichen Fragen abgegolten gewesen. Samsung lehnt das 2010 ab – und kämpft nun vor Gericht. Apple wirft Samsung vor, dass 22,7 Millionen Geräteverkäufe und 8,16 Milliarden US-Dollar Umsatz am US-Markt alleine durch das Kopieren von Apple-Produken möglich wurde.
Microsoft zahlt für Design
Wie nun im Verfahren bekannt wurde, ging Microsoft hingegen auf Nummer Sicher. Der Konzern, der im Zuge des Windows 8 Starts auch eigene Surface-Tablets bringt, hat mit Apple einen Vereinbarung getroffen, berichtet Reuters. Wie genau der Deal lautet, ist geheim. Bekannt ist jedenfalls, dass Microsoft Gebühren an Apple zahlt und gewisse Patente und Designs lizenziert. Die Vereinbarung enthält auch eine „Anti-Klon"-Klausel: Microsoft darf das iPad und iPhone nicht eins zu eins kopieren. Dies könnte ein Grund sein, warum Windows Phone 8 sich stark von iOS und Android abgrenzt.
Samsungs Verteidigung
Im eigentlichen Prozess versucht Samsung Apple-Vorwürfe zu entkräften, die sich auf gewisse Touch- und Bedienfunktionen beziehen. So versucht der Konzern mit Beispielen zu belegen, dass gewissen Funktionen nicht Apple erfunden wurden, sondern bereits zuvor existiert haben. Beim „Bounce Back"-Effekt (tritt auf, wenn man am Ende einer Seite anlangt), führte Samsung den PocketPC ins Treffen. Bei diesem gab es diesen Effekt, Jahre bevor Apple es aufgegriffen hat, so die Argumentation.
Darüber hinaus führte Samsung DiamondTouch von Mitsubishi an. Bei diesem Touch-Tisch mit Videoprojektor gab es bereits die bekannten Zoom-Gesten und Touch-Scrolling sowie den Bounce-Back-Effekt. Samsung konnte belegen, dass Apple die Technologie 2003 in privatem Rahmen vorgeführt bekommen hat. Zudem war sie in der Empfangshalle von Mitsubishi ausgestellt und für jeden Besucher einzusehen.
Galaxy Modelle aus Prozess gestrichen
Einen Erfolg konnte Samsung ebenfalls verbuchen. Einige Modelle (Galaxy Ace, Galaxy S, Galaxy SII), die nur für den internationalen Markt bestimmt waren, sind von dem Prozess nun ausgeschlossen und nicht mehr Gegenstand der Untersuchung. Sollte Apple gewinnen, sind diese Modelle von Lizenzzahlungen und einem Verkaufsverbot ausgenommen.
- Brisante Akte: Was Samsung vom iPhone abschaute
- Google und Apple bieten für Kodak-Patente
- Patentprozess: Den Prototypen gehört die Show
Kommentare