Fast Lane

Netflix bezahlt Time Warner Cable für schnellere Streams

Mit Time Warner Cable zahlt Netflix nun bei allen vier großen Internet Service Providern (ISP) Gebühren, um einen angeblichen Engpass zwischen dem Streamingdienst und den landesweiten Netzwerken der ISPs zu erweitern. Zuvor hatte man solche so genannten "peering agreements" bereits mit Comcast, Verizon und AT&T abgeschlossen, berichtet GigaOm. Grund waren Beschwerden von Nutzern über mangelhafte Streamingqualität.

Netflix zahlt nur zögerlich

Offenbar fühlt sich Netflix zu der Bezahllösung gezwungen. CEO Reed Hastings erklärt gegenüber Wired, die Geschäfte mit den vier großen ISPs nur zögerlich eingegangen zu sein. Hastings spricht sich für Netzneutralität aus und dagegen, dass Konsumenten nun im Grunde doppelt zahlen: Einmal für ihren Internetzugang, ein zweites Mal für Online-Dienste wie Netflix, die wiederum Geld an den Provider abführen müssen, um ihre Qualität zu sichern.

Die vier Großen haben die Macht

Die Kapazitäten der ISPs seien laut Hastings nicht so eng wie behauptet wird. Breitbandnetze könnten den Internetverkehr in den USA problemlos bewältigen. Grund für das Anbieten von "fast lanes", die seit Kurzem auch der US-Telekom-Regulator FCC befürwortet, sei ein anderer: "Netflix verbindet sich mit hunderten ISPs weltweit, und 99 Prozent davon verlangen keine Zugangsgebühren. Nur die vier großen US-ISPs verlangen diese Mautgebühr. Warum? Weil sie es können."

FCC sollte Netzneutralität erhalten

Aus diesem Grund verurteile Netflix auch die geplante Fusion von Time Warner Cable und Comcast. Diese würde die Situation noch verschlimmern. Die FCC fordert Hastings unterdessen zum Handeln auf: "Es wäre besser gar keine Regeln zu haben, als jene, die da vorgeschlagen werden. Diese würden einfach Diskriminierung im Internet legalisieren."

Netflix soll noch im September auch in Österreich an den Start gehen.

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