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Nintendo auf Krisenkurs

Der japanische Spielekonsolen-Hersteller Nintendo droht unter dem wachsenden Konkurrenzdruck von Smartphones und Tablet-Computern immer weiter ins Hintertreffen zu geraten. Der langjährige Platzhirsch stellte am Dienstag eine Serie neuer Spiele für seine zuletzt schon im Preis gesenkte mobile Spielkonsole 3DS vor, doch enttäuschte damit die Erwartungen von Experten.

„Ich glaube nicht, dass diese neuen Spiele etwas ändern werden“, sagte Mitsuhige Akino von Ichiyoshi Investment. Dem für seine DS und Wii-Geräte bekannten Konzern sei es früher gelungen, neue Kundengruppen zu gewinnen. Doch deren Vorlieben würden inzwischen nicht mehr getroffen. „Die sind glücklich mit den Spielen auf ihren Handys.“ Nintendo-Aktien gaben am Dienstag gegen den Markttrend fünf Prozent nach.

Neue Hardware
Und auch die Hardware-Neuankündigung scheint den vermeintlichen Frühstart von Nintendos 3DS zu bestätigen. Das Zubehör verleiht dem 3DS eher notdürftig einen zweiten Analog-Stick und soll am 10. Dezember in Japan für 1500 Yen (15 Euro) erscheinen. Zum Betrieb wird eine AAA-Batterie benötigt. Insidern zufolge war der 3DS ursprünglich mit zwei Analog-Sticks geplant, was aber durch den überhasteten Marktstart verworfen wurde. Das Add-On wird von den zukünftig erscheinenden 3DS-Games Resident Evil Revelations, Metal Gear Solid: Snake Eater, Monster Hunter Tri, Kingdom Hearts, Dynasty Warriors VS und Ace Combat Cross Rumble unterstützt. Ein Erscheinungstermin für Europa und die USA ist noch nicht bekannt.

Fehlender "Wow-Effekt"
Nintendo-Präsident Satoru Iwata stellte eine Reihe von Spielen unter anderem rund um die beliebte Nintendo-Figur Mario vor, mit der auch weibliche Kunden angezogen werden sollen. Doch der Befreiungsschlag gilt bei Analysten als klar gescheitert. Es fehle der „Wow-Effekt“ der neuen Produkte, hieß es. Dabei waren Nintendo als Hoffnungsträger vor allem die hauseigenen Spiele mit ihren bekannten Figuren geblieben, die bisher nie zum Einsatz auf den Geräten anderer Hersteller freigegeben wurden.

Unter dem Druck schwindender Geschäfte mit dem DS und der Wii hatte Nintendo ganz auf den Erfolg der vor gut einem Jahr eingeführten Konsole 3DS gesetzt. Doch wegen schwacher Nachfrage senkte das Unternehmen aus Kyoto Ende Juli den Preis für das Gerät, das Spiele in 3D ohne Brille ermöglicht. Die Apple-Verkaufsschlager iPhone und iPad lockten immer mehr Kunden von Nintendo weg, das zudem die traditionelle Konkurrenz von Microsoft - und Sony-Heimkonsolen im Nacken hat. Zuletzt rutschte Nintendo erstmals im Quartal in die Verlustzone.

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