Nur niedrige Gebote für Kodak-Patente
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Die Hoffnung des insolventen Fotopioniers Kodak auf einen erträglichen Bieterwettstreit um seine Patente hat sich laut einem Zeitungsbericht bisher nicht erfüllt. Alle bis zum Wochenende eingegangenen Gebote lägen deutlich unter 500 Millionen Dollar, schrieb das „Wall Street Journal" am Samstag.
Kodak braucht das Geld aus dem Verkauf der 1100 Patente dringend für einen Neuanfang als Druck-Spezialist. Anfang des Jahres hatte der Fotokonzern den Wert des Pakets noch auf bis zu 2,6 Milliarden Dollar (2,1 Mrd Euro) geschätzt.
Mehr Geld benötigt
Am Wochenende sollte das Bieten weitergehen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf informierte Personen. Kodak kann noch darauf bauen, dass die Rivalität zwischen Apple und Google die Preise am Ende hochschnellen lässt. Die beiden Unternehmen, die sich im Patentkrieg der Mobilfunk-Branche gegenüberstehen, führen zwei konkurrierende Bietergruppen an. Im vergangenen Jahr hatten die beiden Lager den Preis bei der Versteigerung der Patente des insolventen Netzwerk-Ausrüsters Nortel bis auf 4,5 Milliarden Dollar hochgetrieben.
Sollte Kodak doch nur einige hundert Millionen Dollar erlösen, würde das die Sanierung deutlich erschweren. Das Unternehmen muss noch den Kredit von 950 Millionen Dollar an die Citigroup zurückzahlen, mit dem das Geschäft seit dem Insolvenzantrag im Januar aufrechterhalten wird.
Geheimer Prozess
Das Insolvenzgericht hatte angeordnet, dass die Auktion hinter verschlossenen Türen abgehalten wird. Aus bisherigen Medienberichten ist bekannt, dass die 1100 Kodak-Patente in zwei Gruppen aufgeteilt wurden. Bei den einen geht es um Aufnahme und Bearbeitung von Bildern. Bei der anderen vor allem um das Speichern und Auswerten. Kodak habe ursprünglich den Verkauf aller Patente an einen Bieter angestrebt, inzwischen gebe es jedoch Gebote für verschiedene Kombinationen aus Schutzrechten, schrieb das „Wall Street Journal".
Kommentare