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EU

Oettinger fordert höhere Investitionen in Digitalisierung

EU-Digitalkommissar Günther Oettinger hat die deutsche und die europäische Wirtschaft davor gewarnt, wegen Rückständen bei der Digitalisierung von der amerikanischen und chinesischen Konkurrenz verdrängt zu werden. Derzeit sei Deutschland auf dem Höhepunkt seiner wirtschaftlichen Leistungskraft angelangt, sagte Oettinger am Donnerstag beim Deutschen Handelskongress in Berlin.

„Stärker waren wir nie, stärker werden wir nie mehr.“ Allerdings drohe Deutschland zurückzufallen, weil das Land bei der Digitalisierung den USA und anderen Ländern hinterherhinke. In diesem Bereich habe Deutschland zu wenig investiert, kritisierte er.

„Mehr investieren“

„Wir sollten mehr investieren, wir sollten nicht nur konsumieren“, sagte der EU-Kommissar. Die digitale Revolution sei angelaufen und werde in der Wirtschaft alles verändern. Europa aber sei auf diesem Gebiet kaum vertreten. „Die Amerikaner haben eine digitale Überlegenheit“, erläuterte er. „Und die Chinesen kopieren diese Überlegenheit.“ Die Strategie der USA sei, „aus digitaler Überlegenheit gesamtwirtschaftliche Überlegenheit zu entwickeln“. Das ziele in das Herz der europäischen und vor allem der deutschen Wirtschaft. Dabei würden den Firmen nicht nur bekannte Konkurrenten aus Übersee das Feld streitig machen, sondern auch ganz neue Namen.

Gefahr sieht Oettinger für alle Bereiche durch diese fortschreitende Digitalisierung und Internet-Orientierung. „Bankendienstleistungen brauchen wir, Banken nicht unbedingt“, beschrieb er ein Feld. Und auch für den traditionellen Handel dürften kaum noch Nischen bleiben, um zu überleben.

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