Licht

Osram baut im Ausland tausende Stellen ab

Die Siemens-Lichttochter Osram will auch im Ausland in den kommenden Jahren tausende Stellen streichen. "Der internationale Anpassungsbedarf bis 2014 dürfte deutlich ausfallen", sagte Osram-Chef Wolfgang Dehen der "Welt" (Montag). Eine genaue Zahl nannte der Manager aber nicht. Der Konzern hatte bereits Mitte Jänner angekündigt, in Deutschland bis 2014 auf jede zehnte Stelle zu verzichten und damit rund 1.050 Jobs abzubauen.

Auf- und Abbau
Schon damals hatte Osram angekündigt, auch im Ausland - wo die Mehrzahl der insgesamt 41.000 Osram-Beschäftigten arbeitet - seien Kürzungen nötig. Laut "Welt" könnten dort nun bis zu 3.000 Stellen wegfallen. Grund für den Job-Ab- und Firmenumbau ist laut Osram der grundlegende Wandel auf dem Lichtmarkt - etwa hin zur LED-Technik und weg von der klassischen Glühbirne. Ein Sprecher betonte, dass Osram bei den neuen Techniken weiter neue Stellen schaffe. So habe Osram 2011 für den Bereich LED rund 1.200 Mitarbeiter eingestellt.

Dehen lehnte Forderungen der Gewerkschaften nach langfristigen Garantien für die neun deutschen Standorte über das Jahr 2014 hinaus aber ab. "Es wäre unseriös, Standortgarantien bis 2020 abzugeben. Die Veränderungen in der Lichtindustrie sind derzeit so gravierend, dass man auf acht Jahre im Voraus so etwas nicht mit Fug und Recht garantieren kann", sagte Dehen dem Blatt.

Umstellungen zum Börsengang
Derzeit liefen Gespräche über einen Sozialplan. Der Umbau solle "so sozialverträglich wie möglich" gestaltet werden, sagte Dehen. Siemens hat Osram im vergangenen Jahr für einen Börsengang fit gemacht, den Schritt dann aber wegen der unsicheren Lage an den Finanzmärkten im vergangenen Herbst verschoben. Dehen rechnet damit, dass dies aber in diesem Jahr nachgeholt wird. "Osram stellt sich jedenfalls darauf ein, 2012 an die Börse zu gehen."

Dem weltweiten Lichtmarkt wird angesichts des Trends zum Energiesparen und wachsender Nachfrage ein enormes Potenzial vorhergesagt. Allerdings kostet die Entwicklung neuer Technik und der Umbau auf dem Weg dorthin zunächst viel Geld. Auch deswegen ist der Markt bereits jetzt umkämpft. Bisher teilten sich wenige Unternehmen mit wertvollen Patenten den Markt, inzwischen drängt Konkurrenz nach. Osram machte im vergangenen Geschäftsjahr 2010/11 einen Umsatz von rund 5 Milliarden Euro und hat weltweit 44 Standorte. Der operative Gewinn lag bei 400 Millionen Euro.

Mehr zum Thema

  • Licht aus für die 60-Watt-Glühbirne
  • Osram will Exportverbot für LED-Produkte von LG
  • Osram klagt Samsung und LG

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare