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Umbau

Philips bringt Lichtsparte an die Börse

Damit treibt der niederländische Konzern seinen Umbau weiter voran und fokussiert sich auf die größere Sparte mit Medizintechnik. Da sich die Abspaltung des weltweit größten Herstellers von Leuchtmitteln schon seit zwei Jahren hinzieht, will Philips nun schrittweise vorgehen. Zunächst werde nur ein Anteil von mindestens einem Viertel platziert, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Der genaue Zeitpunkt hänge vom Marktumfeld ab. Die übrigen Anteile sollen über mehrere Jahre hinweg losgeschlagen werden.

Zusammenschluss mit Osram möglich

Als eigenständige Sparte könnte sich das Lichtgeschäft Analysten zufolge mit dem deutschen Rivalen Osram zusammenschließen, um zusammen gegen den Preisdruck bei LED-Lampen und den Rückgang bei klassischen Glühbirnen besser gewappnet zu sein. Das verbleibende, durch die Medizintechnik geprägte Geschäft wird als mögliches Übernahmeziel für den US-Riesen General Electric gesehen.

„Historische Entscheidung“

Unternehmenschef Frans van Houten nannte die Börsenpläne eine historische Entscheidung für den Konzern, der 1891 als Leuchtmittelhersteller begann. Auch bei Elektroartikeln ist das Angebot deutlich zusammengeschrumpft und besteht nunmehr vor allem aus Rasierern und elektrischen Zahnbürsten. Philips hatte bereits vor zwei Jahren die Trennung von der Lichtsparte angekündigt. In den USA scheiterte der Verkauf einer dort ansässigen Tochter an ein Konsortium aus überwiegend chinesischen Investoren aber an Sicherheitsbedenken.

Philips setzt nun darauf, dass das breite Patent-Portfolio und weltweite Verkaufsnetz Investoren lockt. Vergangenes Jahr setzte die Sparte 7,47 Milliarden Euro um und steuerte damit etwa 30 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Der operative Gewinn lag bei 331 Millionen Euro. Philips-Aktien notierten rund zwei Prozent niedriger.

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