
Qualcomm soll an BlackBerry interessiert sein
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Die Versteigerung des BlackBerry-Konzerns nimmt Fahrt auf. Wie das Wall Street Journal berichtet, soll auch Qualcomm interessiert sein, bei dem strauchelnden Handy-Hersteller einzusteigen. Der Chip-Produzent soll zusammen mit den BlackBerry Co-Gründern Mike Lazaridis und Doug Fregin, die nicht mehr für das Unternehmen arbeiten, ein Kaufangebot abgeben. Auch der US-Investor Cerberus, der unter anderem in Waffenhersteller, Söldnerunternehmen und die Bawag investiert hat, könnte bei dem Aufstellen des Übernahmepreises helfen.
Qualcomm könnte vor allem aufgrund von BlackBerrys Patenten an dem Unternehmen interessiert sein und so sein eigenes Patent-Portfolio stärken. Cerberus hat schon in der Vergangenheit in marode Unternehmen investiert – unter anderem auch in kanadische. So hat Cerberus 2004 die Fluglinie Air Canada vor der Pleite bewahrt.
Fairfax hat Finanzierungsprobleme
Bisher galt der kanadische Finanzdienstleister Fairfax Financial als der wahrscheinlichste Käufer von BlackBerry. Das Unternehmen wird von Prem Watsa, dem ehemaligen Director von BlackBerry geleitet, der noch immer 10 Prozent der Anteile des Handy-Herstellers hält. Doch Fairfax hat offenbar Probleme mit der Finanzierung der milliardenschweren. Etliche Großbanken hätten Fairfax einen Kredit für den Kauf verweigert, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen am Freitag.
Die Finanzinstitute hätten es abgelehnt, da sie BlackBerry als Fass ohne Boden betrachteten. Fairfax bietet 4,7 Milliarden Dollar (3,48 Mrd. Euro) für BlackBerry. Beide Unternehmen wollten sich nicht dazu äußern.
Google interessiert
BlackBerry hat das Interesse mehrerer Konzerne und Anteilseigner auf sich gezogen. Insider hatten der Nachrichtenagentur Reuters zuletzt gesagt, dass u.a. der chinesische PC-Hersteller Lenovo, Google sowie Cisco Systems Interesse angemeldet hätten.
BlackBerry befindet sich im freien Fall und verliert immer mehr den Anschluss an die stetig wachsenden Rivalen Apple und Samsung. Alle Versuche, Boden gutzumachen, scheiterten. Zudem gab es zuletzt Verzögerungen bei der Einführung neuer Modelle, dazu kamen Management-Probleme und eine drastische Gewinnwarnung.
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