© Martin Krachler

Fitness-App

Runtastic will global bekannter werden

Das oberösterreichische Start-up Runtastic, dessen gleichnamige Handy-App fürs Laufen schon über 110 Millionen mal heruntergeladen wurde, forciert seine Werbeaktivitäten. Im Februar startet Runtastic eine breitangelegte Marketingkampagne, unter anderem gibt es eine Playlist für den Musik-Streamingdienst Spotify. Die Paschinger wollen ihre Marke vor allem in den USA bekannter machen.

Nach eineinhalb Jahren in der Gewinnzone

Runtastic ist sehr schnell gewachsen. CEO Florian Gschwandtner hat die Fitness-App, die via GPS am Handy aufzeichnet, wie viele Kilometer der User in welcher Zeit läuft, 2009 mit drei Freunden entwickelt. 2013 kaufte sich der deutsche Springer-Konzern bei Runtastic ein, die vier Gründer und Mitgesellschafter sind nun Millionäre. Umsatz- und Gewinnzahlen verrät Runtastic nicht. Nur so viel: Man habe es bereits nach eineinhalb Jahren in die Gewinnzone geschafft. "Im ersten Jahr haben wir auch für Dritte Apps entwickelt. So haben wir uns finanziert", sagt Runtastic-Marketingchef Johannes Knoll. Die Bilanzsumme der runtastic GmbH hat sich von 2012 auf 2013 von 2 auf knapp 4 Mio. Euro verdoppelt.

"Wir haben geschaut, dass wir so schnell wie möglich groß werden", so Knoll am Montag zur APA. Nun gehe es darum, die Marke auch außerhalb der Kernmärkte Deutschland und Österreich bekannt zu machen. In den USA gebe es da noch großes Potenzial. Auf dem US-Markt tummeln sich mehrere große Anbieter von Fitness-Apps, bekannt sind etwa Runkeeper oder Nike+.

USA, Asien, Brasilien

Die US-Amerikaner seien generell kaum bereit, für die Handyanwendungen auch zu zahlen, erzählt Knoll. "Man erwartet sich, dass alles gratis ist." Die Deutschen und auch die Österreicher seien da anders. Wem die Gratisversion gefalle, steige viel eher auf die Bezahlvariante mit mehr Funktionen um. Insgesamt begnügen sich etwa drei von vier Runtastic-Nutzern mit der kostenlosen Version und nehmen dafür Werbung in Kauf.

Neben den USA will sich Runtastic auch in Asien stärker ausbreiten. "In Japan haben wir eine sehr loyale Userbasis. Die Leute verwenden unsere Apps immer wieder", so Knoll. Ein vielversprechender Markt sei auch Brasilien. "Seit der Fußball-WM merkt man dort den Wandel so richtig. Es gibt viel mehr Smartphones." In China hingegen kämpft Runtastic mit dem GPS-Signal. "Die Maps funktionieren dort anders. Anscheinend hat die Regierung das GPS-Signal ein bisschen versetzt." Aus diesem Grund funktionierten in China die Indoor-Apps, etwa jene zum Bauchmuskeltraining, besser.

Zur Vermarktung der Produkte im Ausland holt sich Runtastic jeweils Experten, die die Sprache sprechen. Die mittlerweile 100 Mitarbeiter aus 20 Nationen sitzen aber zum allergrößten Teil in der Zentrale in Pasching. Runtastic macht sein Geschäft nicht nur mit Fitness-Apps, sondern entwickelt und verkauft auch Sportzubehör wie etwa eine Körperfettwaage oder ein Armband, das Schlafzyklen, Schritte und Energieverbrauch misst.

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