SAP will künftig auf milliardenschwere Übernahmen verzichten
SAP will künftig auf milliardenschwere Übernahmen verzichten
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Software

SAP schraubt Prognosen deutlich nach oben

Der Softwarekonzern SAP hat nach dem deutlichen Wachstum im vergangenen Jahr seine mittelfristigen Ziele für den Umsatz angehoben. Dank des weiterhin hohen Zuwachses im Cloud-Geschäft rechnet das Unternehmen 2017 mit einem Gesamtumsatz von 23,0 bis 23,5 Milliarden Euro, erklärte SAP am Freitag. Vor einem Jahr hatte SAP-Chef Bill McDermott 21 bis 22 Milliarden Euro Umsatz angekündigt.

Die Zielgröße für die Erlöse mit der über das Internet nutzbaren Mietsoftware hob SAP auf 3,8 bis 4,0 Milliarden Euro an nach 3,5 bis 3,6 Milliarden Euro. Die Prognosespanne für den operativen Gewinn hob SAP nicht an, sondern engte sie auf 6,7 bis 7,0 Milliarden Euro ein. Im vergangenen Jahr hatte der Marktführer für Software zur Unternehmenssteuerung operativ 6,35 Milliarden Euro verdient, so viel wie in Aussicht gestellt.

Bis 2020 28 Milliarden Euro

Der Überschuss einschließlich Sonderfaktoren wie Kosten von Übernahmen schrumpfte dagegen um sieben Prozent auf 3,06 Milliarden Euro. Die im vergangenen Jahr gesteckten Ziele für 2020 ließ SAP unverändert: Das Betriebsergebnis soll dann zwischen acht und neun Milliarden Euro liegen bei einem Gesamtumsatz von 26 bis 28 Milliarden Euro.

Zufriedene Mitarbeiter

Trotz des weltweiten Stellenabbaus waren die Mitarbeiter des Software-Herstellers SAP 2015 zufriedener als noch ein Jahr zuvor. Der sogenannte Engagement-Index, mit dessen Hilfe SAP die Stimmung der Belegschaft misst, stieg 2015 um zwei Prozentpunkte auf 81 Prozent. „Der Engagement-Index zeigt den mit Abstand höchsten Wert seit 2010“, sagte Personalchef Stefan Ries am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Die Mitarbeiterbefragung ist bei SAP ein hochsensibles Thema. Der Erfolg der Softwareschmiede hängt von motivierten Entwicklern und Softwareberatern ab. Das ist spätestens klar, seit der damalige SAP-Chef Léo Apotheker 2010 seinen Hut nehmen musste, weil nicht nur die Kunden meuterten, sondern die Zufriedenheitswerte einbrachen.

Stellenabbau

Dass die Stimmung im vergangenen Jahr gestiegen ist, ist umso bemerkenswerter, als SAP das zweite Jahr in Folge Stellen in einigen Bereichen gestrichen hat und 2015 mehrere tausend Mitarbeiter mit Abfindungen zum Gehen bewegt werden sollten. Ries führt das auf die bessere Kommunikation zurück. Dank seines Wachstums in anderen Bereichen hat der Softwarekonzern die Zahl seiner Beschäftigten insgesamt trotzdem gesteigert. „Wir sind weit mehr als 75 000 Mitarbeiter“, sagte Ries.

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