Arbeitsmarkt

SAP sucht Chefinnen

„Wir wollen unsere Frauenquote im Management von derzeit 18 Prozent jedes Jahr um einen Prozentpunkt steigern“, sagte SAP-Personalchefin Angelika Dammann. „Im Jahr 2017 wollen wir dann 25 Prozent erreicht haben.“ Helfen sollen eine frauenfreundliches Image, eine gezieltere Förderung weiblicher Führungskräfte und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

"Fischen im selben kleinen Teich"
Der Kampf um die gut ausgebildeten Frauen beginnt für SAP bereits an den Hochschulen. Der Weltmarktführer für Unternehmenssoftware ist vor allem auf der Suche nach Mathematikern, Informatikern, Naturwissenschaftlern und Absolventen von Technik-Studiengängen (MINT). „Das ist ein sehr eingeschränkter Pool an Kandidatinnen“, sagte Dammann. Die Konkurrenz ist groß: „Wir fischen alle in demselben kleinen Teich.“

SAP werde sich ein Profil als frauenfreundliches Technologieunternehmen aufbauen und Frauen gezielt fördern, die für Managementpositionen in Frage kommen. „Wir werden aber auch schauen, wie wir die Rahmenbedingungen insbesondere für Frauen noch weiter verbessern können“, sagte die Managerin, die im vergangenen Jahr als erste Frau den Sprung in den SAP-Vorstand schaffte. Flexibles Arbeiten und Jobsharing seien zum Beispiel im Führungsbereich sehr wichtige Werkzeuge.

Gefordert sind nach Ansicht der Personalexpertin aber auch die Politik, die Gesellschaft - und die Frauen selbst. „Für Frauen ist es wichtig, sich mehr ins Spiel zu bringen und sich mehr zuzutrauen.“ Durch die Schaffung von mehr Ganztagskindergärten und -schulen könnten sie entlastet werden.

Gegen Quote
Eine gesetzlich vorgegebene Quote für Frauen in Vorständen oder Aufsichtsräten großer Unternehmen lehnt Dammann ab. „Der Vorstand trägt eine sehr große Verantwortung, da kann man keine Einschränkungen machen. Die Auswahl kann nur nach Eignung und Qualifikation gehen, nicht nach anderen Kriterien.“ Außerdem deckten dieses Top-Positionen nur einen ganz kleinen Teil der Beschäftigten ab. Bei SAP arbeiten weltweit mehr als 53.500 Mitarbeiter, knapp 30 Prozent davon sind Frauen.

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