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Syndikatsvertrag

Schicksalswoche für Telekom Austria steht bevor

Allerdings spießt es sich noch an der Zustimmung der Personalvertreter im Aufsichtsrat der ÖIAG. Zuletzt hatte der Chef der Arbeiterkammer Wien, Werner Muhm, deutlich Kritik an einem Syndikat mit den Mexikanern geübt. Laut einem Bericht der „Presse“ würde ein Scheitern des Syndikates bedeuten, dass laut Übernahmegesetz ein Jahr lang nicht neu über einen Syndikatsvertrag verhandelt werden dürfe. Allerdings bestehe die rechtliche Möglichkeit diesen Zeitraum auf ein halbes Jahr zu verkürzen.

Kapitalerhöhung notwendig?

In der Branche wird spekuliert, dass die teilstaatliche Telekom dringend eine Kapitalerhöhung braucht, was damit für ein Jahr blockiert wäre. Allerdings hatte das Unternehmen zuletzt immer in Abrede gestellt, dass ein unmittelbarer Bedarf nach mehr Kapital gegeben ist. Muhm sieht jedenfalls keinen Geldbedarf und sowohl Telekom wie auch ÖIAG gut aufgestellt. Ganz anders sieht das der Industrielle Ronny Pecik, der für America Movil im Aufsichtsrat der Telekom sitzt. Er sprach vergangene Woche davon dass sich die Telekom in einer „Todesspirale“ befinde.

Für Muhm ist dies wiederum nur ein Versuch, die Telekom möglichst günstig zu übernehmen. Wobei die Zahlen Muhm Recht geben: Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) der Telekom betrug im Vorjahr 377,6 Mio. Euro. Derzeit hält die ÖIAG 28,42 Prozent an der Telekom Austria und America Movil - der Mobilfunker gehört dem reichsten Mann der Welt, Carlos Slim - 26,84 Prozent. Mit dem Syndikatsvertrag soll sicher gestellt werden, dass beide Großaktionäre abgestimmt miteinander vorgehen.

Vorbild OMV

Dem Vernehmen nach fordert die ÖIAG dass der Firmensitz in Österreich bleibt. Ein Beispiel für einen derartigen Syndikatsvertrag gibt es bereits, und zwar bei der ebenfalls teilstaatlichen OMV, die mit der IPIC aus Abu Dhabi syndiziert ist. In Mexiko gehört Slim unter anderem der Monopolist Telemex.

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