Siemens-Fahnen wehen am 23.01.2013 zur Siemens-Hauptversammlung 2012 in München (Bayern) vor blauem Himmel. Foto: Peter Kneffel/lby +++(c) dpa - Bildfunk+++
Siemens-Fahnen wehen am 23.01.2013 zur Siemens-Hauptversammlung 2012 in München (Bayern) vor blauem Himmel. Foto: Peter Kneffel/lby +++(c) dpa - Bildfunk+++
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Siemens hat die Idee von VoIP in den 80er Jahren abgelehnt

Siemens-Chef Joe Kaeser hat nach schmerzlichen Erfahrungen im eigenen Haus davor gewarnt, neue Technologien zu unterschätzen. Ende der 1980er-Jahre habe Siemens drei junge Männer aus Kalifornien abblitzen lassen, die daran arbeiteten, das Telefonieren über das Internet zu ermöglichen, schrieb Kaeser in einem Beitrag für das Handelsblatt.

"Lassen Sie mich Ihnen eine wahre Geschichte erzählen. Es ist die Geschichte eines Fehlers. Ende der achtziger Jahre kamen drei junge Männer aus Kalifornien zu Siemens nach München. Sie hatten eine wirklich coole Geschäftsidee und wollten ein Treffen mit uns. Sie sagten: 'Wir entwickeln eine Technologie, mit der man über das Internet telefonieren kann. Hätten Sie Interesse einzusteigen?'"

"Wir waren überheblich"

Siemens habe das damals nicht geglaubt und den Jungunternehmern gesagt: "Wie soll das denn funktionieren? Wenn das ginge, hätten ja wir es erfunden." Diese Reaktion sei ein Fehler gewesen. "Was hatten wir falsch gemacht? Wir waren überheblich."

Aus dem kleinen Start-up, für das zwei der Gäste aus Kalifornien damals arbeiteten, wurde später der Weltkonzern Cisco - und Siemens verpasste den Trend. "Dieser Fehler hatte dramatische Folgen. Wir verschliefen einen Paradigmenwechsel und brachten damit unser Telekommunikationsgeschäft in ernste Schwierigkeiten", sagte Kaeser. "Am Ende mussten wir es ganz aufgeben."

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