ZAHLEN

Siemens mit Rekordergebnis

Mit einem Gewinn von gut vier Milliarden Euro im Rücken will Siemens die Konkurrenz unter Druck setzten. Konzern-Chef Peter Löscher will künftig beim Umsatz stärker wachsen als Rivalen wie GE, Philips oder ABB. "Wir wollen bei den Investoren ein Zeichen setzen. Sie können uns im Vergleich zum Wettbewerb messen", kündigte Löscher am Donnerstag an. Die Aktionäre umgarnte er gleich mit einer kräftigen Dividendenerhöhung. Um fast 70 Prozent schraubt Siemens seine Gewinnbeteiligung für das abgelaufene Geschäftsjahr 2009/10 nach oben.

Nach einem Gewinnanstieg um fast zwei Drittel auf 4,1 Milliarden Euro stellte Löscher für das gerade begonnene Geschäftsjahr 2010/11 einen Zuwachs des Gewinns aus fortgeführtem Geschäft um 25 bis 35 Prozent auf dann 5,3 bis 5,6 Milliarden Euro in Aussicht. Der Umsatz werde moderat wachsen, der Auftragseingang um fünf bis zehn Prozent zulegen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr war der Umsatz des deutschen Industrieflaggschiffs bei knapp 76 Milliarden Euro nahezu konstant geblieben. Das Volumen der Neuaufträge war binnen Jahresfrist bereits wieder um drei Prozent gestiegen. In seinen drei Kernsegmenten Industrie, Energie und Medizintechnik verdiente Siemens operativ mit 7,8 Milliarden Euro so viel wie nie zuvor.

Vor Lösung bei Problemtochter NSN

Die Lasten aus dem Randgeschäft schlugen Siemens zwar nach wie vor ins Kontor, doch zumindest für die Problemtochter Nokia Siemens Networks zeichnet sich Lösung ab. Die beiden Eigentümer Nokia und Siemens hätten aus dem Kreis von Interessenten für einen NSN-Anteil einige in die engere Wahl genommen. An zwei bis vier mögliche Bieter würden nun detailliertere Unterlagen über die Netzwerktochter verschickt. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte NSN allein in den Siemens-Büchern einen Fehlbetrag von rund einer halben Milliarde Euro hinterlassen und den Konzern im Vorjahr eine Milliardenabschreibung eingebrockt.

Im Schlussquartal des am 30. September geendeten Geschäftsjahres 2009/10 legte der Konzernumsatz vor allem wegen der anziehenden Industriekonjunktur um acht Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 21,3 Milliarden Euro zu. Wegen einer Abschreibung von 1,2 Milliarden Euro auf die Diagnostiksparte musste Siemens allerdings einen Quartalsverlust von rund 400 Millionen Euro verbuchen.

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( APA/Reuters)

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