Slowakei prüft Ausstieg aus Slovak Telekom
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Mit dem Erlös könnte der Staat die zwei privaten Gesundheitsversicherer im Land aufkaufen. Damit käme der Premierminister seinem Plan einen Schritt näher, ab 2014 eine einzige staatliche Krankenkasse zu schaffen, berichtete die Tageszeitung „Hospodarske noviny" am Montag.
Der Sozialdemokrat Fico stellte sich bisher immer entschieden gegen „Ausverkauf" von strategischem Eigentum des Staates, schon seine erste Regierung hatte unmittelbar nach Antritt 2006 auch den bereits vereinbarten Verkauf des Flughafens Bratislava kurzerhand gestoppt. Eine erste Initiative von Wirtschaftsminister Tomas Malatinsky hatte Fico noch im Mai letzten Jahres entschieden abgelehnt. Man würde andere Lösungen vorziehen, erklärte damals eine Sprecherin des Premiers.
Streitpunkt Dividendenzahlung
Dauerstreitpunkt zwischen Bratislava und der Deutschen Telekom ist die Dividendenauszahlung bei der Slovak Telekom: Die Deutschen Telekom hatte diese auch 2012 erneut verweigert. Erst nach Druck der slowakischen Seite wurden schließlich 45 Mio. Euro ausgezahlt, wobei die Slowakei inklusive dem nicht aufgeteilten Gewinn aus Vorjahren insgesamt 102 Mio. Euro gefordert hatte.
Der Preis für das staatliche Aktienpaket ist vorerst nicht bekannt, da aber der deutsche Aktionär laut dem Privatisierungsvertrag aus dem Jahr 2000 ein Vorkaufsrecht hat, wird auch dieser von Verhandlungen mit der Deutschen Telekom abhängen. Im Vorjahr 2012 erlitt die Slovak Telekom einen deutlichen Gewinnrückgang, der Nettogewinn sackte auf 62 Mio. Euro ab, was im Jahresvergleich ein Minus von 44 Prozent bedeutete.
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