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Übernahme

Springer kauft US-Daten-Spezialisten eMarketer

Das deutsche Medienhaus Axel Springer setzt seine Einkaufstour in den USA fort und kauft die US-Firma eMarketer. Die Berliner übernehmen 93 Prozent am Anbieter von Daten und Wirtschaftsanalysen für rund 213 Mio. Euro, wie der Herausgeber von "Bild" und "Welt" am Freitag mitteilte. "Mit der Übernahme von eMarketer folgen wir unserer Strategie, die Aktivitäten auf dem US-Markt auszubauen und unsere Bezahlmodelle zu stärken", sagte Springer-Chef Mathias Döpfner.

Datenaufbereitung

eMarketer gilt als führende Adresse für wichtige Geschäftsinformationen in den Bereichen digitales Marketing, digitaler Vertrieb und digitale Trends. Die Studien, Datenbanken, Statistiken, Infografiken und Prognosen des Unternehmens werden den Angaben zufolge jährlich über 65.000 Mal von führenden internationalen Medien zitiert. Da sich immer mehr Firmen der Digitalisierung stellten, würden relevante Marktinformationen immer wichtiger, sagte Döpfner. Über 1.000 Firmen haben Abonnementverträge mit eMarketer abgeschlossen. Die Abo-Angebote stehen laut Springer für rund 81 Prozent des Umsatzes des Unternehmens mit Sitz in New York.

Springer sieht sich in Europa bereits als Nummer 1 unter den digitalen Verlagen. Die Berliner wollen nun stärker in den USA Fuß fassen und drängen auf den englisch-sprachigen Markt. Im vergangenen Jahr erzielte eMarketer einen Umsatz von rund 40 Mio. Euro und einen operativen Gewinn (Ebitda) von 11,9 Mio. Euro. Für 2016 peilt das 1996 gegründete Unternehmen mit seinen gut 180 Beschäftigten Erlöse von etwa 47 Mio. Euro und ein Ebitda von 16,3 Mio. Euro. Die beiden Mitgründer Terry Chabrowe, Chef von eMarketer, und Geoff Ramsey, der für Innovationen zuständig ist, halten künftig sieben Prozent der Firmenanteile. Beide sollen ihre Posten weiter ausüben und dem Unternehmen langfristig verbunden bleiben. Im Zuge der Transaktion wird eMarketer mit rund 220 Mio. Euro bewertet.

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