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Zulieferer

Tesla storniert 100-Millionen-Euro-Auftrag bei deutscher Firma

Der US-Elektroautobauer Tesla steht hinter der Kündigung eines Großauftrags beim deutschen Zulieferer SHW und begründet den Schritt mit technischen Mängeln. Der Auftrag sei storniert worden, weil Standards nicht eingehalten worden seien, sagte eine Sprecherin der Europa-Abteilung von Tesla.

Behauptungen, der kalifornische Konzern habe auf politischen Druck hin gehandelt, bezeichnete sie als nicht zutreffend. Medien hatten den Rückzieher in Verbindung gebracht mit einem unmittelbar zuvor erfolgten Treffen von Tesla-Chef Elon Musk und US-Präsident Donald Trump. Trump stellt die Stärkung der US-Industrie in den Mittelpunkt seiner Wirtschaftspolitik. Vor allem die Autoindustrie drängt Trump, in den USA zu produzieren.

Annuliert

SHW hatte am Dienstag mitgeteilt, dass ein E-Autohersteller einen 100 Millionen Euro schweren Auftrag annulliert habe. Das deutsche Unternehmen ließ jedoch offen, um welchen Geschäftspartner es sich handelt. Umgehend wurde spekuliert, dass Tesla abgesprungen sein könnte - was die Tesla-Sprecherin schließlich bestätigte. Hauptgrund für diese Wortmeldung sei, Berichte über angebliche politische Einflussnahme zu entkräften, betonte sie. Tesla-Chef Musk gehörte zu rund einem Dutzend Konzernchefs, die Trump am Montag zu Beratungen über die US-Industrie ins Weiße Haus gebeten hatte.

Bei SHW sollte die Serienproduktion der bestellten Achsgetriebepumpen ursprünglich im ersten Halbjahr 2017 starten. Das Unternehmen aus Aalen weist die Vorwürfe des abgesprungenen Auftraggebers zurück, die Pumpen entsprächen nicht den technischen Anforderungen des Modells, in das sie eingebaut werden sollen. SHW will Schadenersatzansprüche prüfen.

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