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Vortrag: Spieleforschung in Österreich

Die Subotron Veranstaltungsreihe Pro Games lässt es nach dem letztwöchigen Ausflug in ein Entwicklerstudio diese Woche wieder etwas ruhiger angehen. Ganz nach dem Motto "Ausbildungsstätten stellen sich vor" präsentiert nun am Donnerstag Abend die Donau-Universität Krems ihren Studiengang Applied Game Studies, der, im Gegensatz zu vielen anderen Studiengängen in der Spielebranche, keine technischen  Spieleentwickler schaffen möchte.

Fortbildung für Fachleute
Der Master-Studiengang Applied Game Studies setzt ein bereits abgeschlossenes Studium voraus und wurde Pfeiffer zufolge für "für Spielentwickler, Medienforscher, Werbefachleute aus Neue Medien Agenturen und IT-Profis entwickelt, die sich mit dem Thema Spiel tiefer befassen wollen. Das umfasst spieltheoretische Grundlagen, aber auch den kaufmännischen Teil mit dem Einreichen von Förderanträgen, Crowdfunding und verschiedensten Werbeformen. Den praktischen Teil decken wir mit Game Modding und Rapid Game Development ab."

In Zukunft soll der Studiengang noch weiter ausgebaut werden und zu einem 120 ECTS Punkte fassenden Masterstudiengang ausgebaut werden. Dieser würde zum Führen des Titels Master of Science und einem weiterführenden Doktoratsstudium nach Einzelzulassunsverfahren berechtigen. Mit dem aktuellen Studium, das 90 ECTS-Punkte hat, war das bislang nicht möglich. Derzeit arbeite man laut Pfeiffer an einem Plan, die zusätzlichen Stunden für das berufsbegleitende Studium angemessen zu verteilen.

Forschung zum Thema Sucht und Aggression
Die Donau Universität ist auch eines der wenigen Institute, das sich mit dem Thema Online-Sucht beschäftigt. "Wir betreiben das Portal www.onlinesucht.at, auf dem wir neben wir Fachstudien und Informationen für Betroffene und Eltern auch aktiv Hilfe anbieten. Die Leute treten meist in Form von Privatnachrichten an uns heran, schwere Fälle werden an das Anton Proksch Institut weitergeleitet." Derzeit würde laut Pfeiffer bei knapp ein bis zwei Prozent der SpielerInnen tatsächlich exzessives Spielverhalten über einen längeren Zeitraum vorliegen. Das Erkennen falle aber heutzutage schwer, da junge Menschen im Durchschnitt heutzutage ohnehin mehr spielen würden als früher.

Die Killerspiel-Diskussion betrachtet Pfeiffer differenziert. Ihm zufolge können Videospiele nicht zum Training für Attentate oder Gewalttaten eingesetzt werden. "Die Mechanismen sind vollkommen anders, es macht einen Unterschied, ob ich eine Waffe oder eine Maus in der Hand halte." Fähigkeiten, die laut Pfeiffer aber über Videospiele trainiert werden könnten, sind Teamfähigkeit, Inspiration und Reaktionszeit.

Mehr zum Studiengang Applied Game Studies und der Donau-Universität Krems erfährt man am Donnerstag ab 19 Uhr im Wiener Museumsquartier / quartier21 / Raum D.

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