© Reuters/MIKE BLAKE

Streamingdienst

Weniger Abonnenten als erwartet: Netflix-Aktie stürzt ab

Die Aktie des Online-Videodienstes Netflix ist nach frischen Quartalszahlen um rund ein Viertel eingebrochen. Die Nutzerzahl war im dritten Quartal langsamer als erwartet gewachsen, und die Gewinnprognose für das laufende Vierteljahr lag deutlich unter den Markterwartungen.

Netflix war im September in mehreren europäischen Ländern gestartet, darunter auch in Deutschland. Im vergangenen Quartal kamen drei Millionen neue Nutzer hinzu, davon ein Drittel in den USA. Das Wachstum lag unter den Erwartungen des Unternehmens, wie Netflix am Mittwoch nach US-Börsenschluss einräumte. Ein Auslöser könnten Preiserhöhungen gewesen sein, hieß es.

Netflix-Aktie verliert stark

Beim Gewinn pro Aktie erwartet Netflix für das vierte Quartal 44 US-Cent, während Analysten dem Finanzdienst Bloomberg zufolge im Schnitt mit einer Prognose von 84 Cent gerechnet hatten. Die Aktie fiel nachbörslich zeitweise um über 27 Prozent auf rund 326 Dollar.

Im dritten Quartal wuchs der Umsatz im Jahresvergleich um über 38 Prozent auf 1,22 Milliarden Dollar. Der Gewinn legte von 32 auf 59 Millionen Dollar zu.

Konkurrent HBO

Zudem kommt Netflix durch Pläne des Rivalen HBO unter Druck. Denn der zum US-Medienriesen Time Warner gehörende Fernsehsender HBO (Game of Thrones, The Sopranos) kündigte am Mittwoch auf einer Investorenkonferenz den Start eines ähnlichen Streamingservices für 2015 an.

Das geplante HBO-Streamingangebot richtet sich zunächst an die etwa zehn Millionen US-Kunden, die von Time Warner ihr Internet beziehen, aber kein Fernsehen. HBO-Chef Richard Plepler sprach allerdings auch von internationalen Möglichkeiten, ohne jedoch konkreter zu werden.

HBO und Netflix werden profitieren

Bei der Präsentation der Unternehmenszahlen ging Netflix CEO Reed Hastings auch auf das angekündigte Streamingangebot von HBO ein. Dass HBO irgendwann ein eigenen Streamingservice anbieten wird, war unvermeidlich, so Hastings. Aufgrund des unterschiedlichen Angebots und der Verlagerung der Sehergewohnheiten in Richtung Internet, glaubt Hastings, dass beide Dienste vom Wettbewerb profitieren und wachsen werden.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare