Wechsel

Yahoo-Chefin wirbt Spitzenmanager von Google ab

An der Spitze des Internetkonzerns Yahoo steht künftig ein weiterer ehemaliger Google-Manager. Firmenchefin Marissa Mayer hat Henrique de Castro von ihrem Ex-Arbeitgeber abgeworben. Der Spezialist fürs Online-Werbegeschäft wird als sogenannter Chief Operating Officer das Tagesgeschäft leiten. Er trägt dabei unter anderem die Verantwortung für den Vertrieb, das Mediengeschäft und die internen Abläufe im Unternehmen.

"Ich bin begeistert, dass er zu Yahoos starkem Führungsteam stößt", erklärte Mayer am Montag am Firmensitz im kalifornischen Sunnyvale. Sie hat seit ihrem Amtsantritt im Juli bereits große Teile des obersten Managements ausgetauscht. So bekam Yahoo einen neuen Finanzchef und eine neue Marketingverantwortliche. De Castro soll spätestens ab 22. Jänner seinen Posten antreten.

Werbegeschäft stärken
Ziel der personellen Neuaufstellung ist es, Yahoos schwächelndes Werbegeschäft wieder flott zu kriegen. De Castro ist dabei eine Schlüsselfigur. Er war auch bei Google zuletzt in diesem Bereich leitend tätig. Mayer wiederum war das weibliche Gesicht des Suchmaschinenprimus und für die Kartendienste verantwortlich, bevor sie die Führungsrolle bei dem von Personalquerelen geplagten Rivalen Yahoo übernahm. Die 37-jährige bekam erst kürzlich ihr erstes Kind, will aber so schnell wie möglich wieder ihre Arbeit aufnehmen.

Yahoo hatte nach Informationen des Technologie-Blogs "All Things D" schon eine ganze Weile um de Castro gebuhlt. Schon Mayers wegen eines geschönten Lebenslaufs geschasster Vorgänger Scott Thompson hatte demnach versucht, den Google-Manager abzuwerben. Google ist Yahoos schärfster Rivale beim Ringen um die lukrative Online-Werbung. Auch Facebook buhlt um die Werbekunden.

Eine Million Dollar Antrittsprämie
Mayer dürfte de Castro am Ende mit jeder Menge Geld überzeugt haben: Das jährliche Grundgehalt liegt bei 600.000 Dollar; hinzu kommen Boni. Vor allem aber bekommt der Manager 1 Million Dollar in bar quasi als Antrittsprämie, wie aus Börsenunterlagen hervorgeht, sowie über vier Jahre verteilt Aktien beziehungsweise Aktienoptionen im Wert von mehreren Dutzend Millionen Dollar.

Seit März ist Castro bei dem weltgrößten Suchmaschinen-Anbieter Vize-Präsident des Bereichs für Geschäftslösungen.

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