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Ars Electronica

90.000 Menschen sahen Linzer Klangwolke

Vor allem damit, „wie die Projekte sich zu einem Big Picture zusammengefügt haben", sagte der künstlerische Leiter Gerfried Stocker in der Bilanzpressekonferenz am Montag in Linz. Das Festival „war fast das risikoreichste, das es je gegeben hat", so Co-Leiterin Christine Schöpf. Partizipation sei ein zentrales Paradigma und eine Herausforderung, sagte Stocker zur Klangwolke, die heuer ohne Pyrotechnik stattgefunden hat. „Die Leute kommen nicht nur, weil es ein Feuerwerk gibt, sondern weil sie etwas erleben und dabei sein wollen", begegnete er geteilten Meinungen zum Fehlen eines herkömmlichen Spektakels. Viele Menschen hätten mit Leuchtbuchstaben Botschaften geformt. „Die Idee ist gut aufgenommen worden. Das ist der Kern einer Klangwolke." So habe es ein Feuerwerk gegeben, „das unter 90.000 Menschen passiert". Partizipation sei weiterhin ein Thema.

Mit der computergesteuerten Choreografie von 50 Quadrocoptern habe man eine Weltpremiere geschafft und einen Wettlauf gegen unter anderem die ETH Zürich und das Media Lab des Massachusetts Institute of Technology gewonnen, verdeutlichte Horst Hörtner, der Leiter des Ars Electronica Futurelab. „Da liegt eine große Zukunft vor uns, wir werden mit Partnern weiter daran arbeiten."

Vernetzungsschwerpunkt
„Der Austausch hat eine andere Wertigkeit, man kann sich direkt der Zielgruppe präsentieren", sagte die Verantwortliche Susi Windischbauer über das Jugendfestival „Create Your World", das 152 Programmpunkte und 52 Kooperationspartner aufbot. Wie auch die Linzer Kunstuni und die Gäste von der Universität der Künste in Berlin hätten die Teilnehmer die Veranstaltung zur Vernetzung bestens nutzen können. „Wir sind ein Marktplatz, die Kuratoren holen sich hier Futter für Projekte", sah Stocker auch darin das Wesen der Ars. Das Futurelab präsentierte etwa die Queensland University of Technology aus Brisbane/Australien als neuen Partner für ein Artist-in-Residence-Programm, das dieses Jahr starten solle.

Erstmals wurde die Klangwolke als „Picknick in der Wolke" am Sonntag im Donaupark fortgesetzt und eingereichte Tracks gespielt, die am Samstag nicht berücksichtigt werden konnten. Das habe bewiesen, mit welcher Qualität die Leute Dinge eingebracht hätten, so Festival-Organisator Martin Honzik. Es seien über 200 Einzelveranstaltungen umgesetzt worden, gerade beim Jugendfestival, das zum zweiten Mal stattgefunden hat, habe man gut einen Evolutionsschritt erkennen können.

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