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Kehrtwende

Adobe: Aus für mobilen Flash-Player

Abschied von Flash auf mobilen Geräten: Die Software-Firma Adobe entwickelt das Programm zum Abspielen von Grafik und Video mit dieser Multimedia-Technik nicht mehr für Smartphones und Tablet-Computer. „Stattdessen werden wir verstärkt in HTML5 investieren“, sagte Adobe-Sprecher Alexander Hopstein am Mittwoch bei einer Analysten-Konferenz in New York. ZDNet hatte am Dienstag, unter Berufung auf ein internes E-Mail, bereits über ein Abkehr Adobes von Flash für mobile Geräte berichtet.

Die 1997 von Macromedia gestartete Flash-Technik ist ein zentraler Bestandteil der Firmenstrategie von Adobe Systems seit der Übernahme von Macromedia im Jahr 2005. Auf mobilen Geräten hatte Flash aber einen schweren Stand - insbesondere seit der Entscheidung von Apple, die Technik auf iPhone und dem iPad-Tablet nicht zu unterstützen. Der vor kurzem verstorbene Apple-Chef Steve Jobs hatte Adobes Flash-Technik 2010 in einem offenen Brief als instabil, unsicher und ungeeignet für Mobilgeräte bezeichnet.

Der neue Web-Standard HTML5 bieten einen großen Teil der Multimedia-Fähigkeiten von Flash und kommt ohne eigene Abspielsoftware wie den Flash Player oder ein spezielles Browser-Plugin aus.

"Nicht das Ende von Flash"
Flash ist außerdem die Basis der Air-Technik zur Entwicklung von Anwendungen auch auf mobilen Geräten. „Wir werden weiter dafür sorgen, dass Air-Anwendungen auf mobile Geräte kommen“, sagte Adobe-Sprecher Hopstein. Daneben werde sich Adobe darauf konzentrieren, Flash als Plattform für Video und Computerspiele zur Nutzung auf dem PC auszubauen. „Wenn man sieht, welches Potenzial der Gaming-Markt hat, dann sollte man nicht davon ausgehen, dass diese Entscheidung das Ende von Flash bedeutet.“

Adobe ist groß geworden mit Software für die kreative Gestaltung von digitalen Inhalten aller Art; dazu gehört etwa das Flaggschiff Photoshop für die Bildbearbeitung. Zuletzt hat das Unternehmen aber seinen Fokus auf Angebote für große Unternehmen verschoben.„Die Adobe-Strategie orientiert sich jetzt stärker am Enterprise-Geschäft“, sagte der Geschäftsführer für Deutschland, Österreich und die Schweiz, Harald Esch, im Juli. „Das ist der Geschäftsbereich, der künftig am stärksten wachsen wird.“ Die im August eingeführte „Adobe Digital Enterprise Platform“ (ADEP) umfasst mehrere Software-Lösungen für Business-Kunden wie ein Angebot für das „Customer Experience Management“ (CEM). Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs erzielte Adobe einen Umsatz von einer Milliarde Dollar und einen Nettogewinn von 195 Millionen Dollar.

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