© APA/EPA/Jakub Kaczmarczyk

Schottland

Amazon-Mitarbeiter schlafen in Zelten neben Lager

Mehrere Amazon-Mitarbeiter schlafen in Zelten neben dem Versandlager im schottischen Dunfermline, weil die Anreise für sie zu teuer ist. Das berichtet die schottische Tageszeitung The Courier. Demnach sei der Verdienst dermaßen gering, dass die Anreise mit dem von Amazon bereitgestellten Bus zu teuer ist. Die Kosten dafür würden empfindliche Gehaltseinbußen bedeuten.

60 Stunden pro Woche

The Courier konnte zumindest drei Zelte entdecken, die sich in der Nähe des Versandlagers befanden. Amazon wurde bereits in den vergangenen Wochen heftig für seine Standorte in Schottland kritisiert. Demnach seien die Arbeitsbedingungen im Versandlager schlecht und es würde nur das Mindestgehalt bezahlt. Dennoch arbeiten einige Arbeiter mehr als 60 Stunden pro Woche. Amazon bestritt die Vorwürfe und betonte, dass man seine Mitarbeiter „schätzt“ und eine „Kultur des direkten Dialogs“ pflegen würde.

Der US-Versandhändler beschäftigt allein in Dunfermline 1500 Arbeiter. Zur Weihnachtszeit wurden zudem 4000 Leiharbeiter eingestellt, um die hohe Auslastung abdecken zu können.

Aus für Subventionen gefordert

Amazon sollte sich dafür schämen, dass sie ihren Arbeitern so wenig zahlen, dass sie im tiefsten Winter draußen campen müssen, um durch zu kommen“, so der schottische Politiker Willie Rennie (Liberal Democrats). Rennie fordert, dass der Konzern keinerlei Subventionen oder andere nationale Förderungen erhalten soll, bis die Arbeitsbedingungen und die Gehälter der Arbeiter deutlich aufgebessert wurden. Ein Kampf, der wenig Aussichten auf Erfolg hat. In Deutschland kämpfen Gewerkschaft und Arbeiter bereits seit Jahren für bessere Arbeitsbedingungen und einen neuen Tarifvertrag, Amazon bleibt aber trotz langer Streiks hart.

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