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Mexiko

Anonymous legt sich mit Drogenkartell an

Mit einem neuen YouTube-Video wird das berüchtigte mexikanische Drogenkartell "Zetas" im Namen der Hackertruppe Anonymous angegriffen. Ein Mann hinter der bekannten Guy-Fawkes-Maske fordert mit Computerstimme die Freilassung eines Anonymous-Mitglieds, das entführt worden ist. Das Mitglied hatte laut den Aussagen im Video mit der Operation Paperstorm, bei der öffentliche Plätze mit schriftlichen Botschaften dekoriert werden, zu tun. In teilweise sehr roher Sprache werden Mitglieder der Zetas und ihre Helfer angeprangert, einen Mann in der Region Veracruz entführt zu haben, "der hart arbeiten muss, um seine Familie zu ernähren".

Veröffentlichung von Namen angedroht
"Wir haben genug von Journalisten und Zeitungen, die das Militär immer mit Scheiße bewerfen", wird in dem Video weiters gewettert. Auch Taxifahrer und Polizisten, die zu bereitwilligen Dienern der Zetas geworden sind, kommen in die Mangel. Als örtliche Eingrenzung werden die Städte Xalapa, Cordoba, Orizaba und Ciudad Mendoza, allesamt ca. 200 Kilometer östlich von Mexico City, genannt. Wird das Anonymous-Mitglied nicht freigelassen, drohen die Hacker mit der Veröffentlichung von Namen und Adressen, die mit den Zetas zusammenarbeiten. Sollte dem Mann irgendetwas zustoßen, könnten die Verantwortlichen auf den kommenden 5. November gespannt sein.

Der 5. November ist der Tag des Gunpowder Plot, an dem der britische Revolutionär Guy Fawkes im Jahr 1605 König James I. durch die Sprengung der Houses of Parliament umbringen wollte. Der 5. November ist auch der Tag der Abrechnung im Film “V for Vendetta”, von dem Ausschnitte im Anonymous-Video gezeigt werden.

"Mit Sicherheit mehr Tod"
Ob Anonymous mit ihrer Drohung erfolgreich sein werden, ist äußerst fraglich. Die Zetas sind für ihre hemmungslose Gewaltanwendung bekannt. Die Videobotschaft könnte demnach sowohl Anonymous-Mitglieder als auch andere Personen schwer gefährden. In einem Kommentar gegenüber der Webseite chron.com geht Sicherheitsexperte Fred Burton davon aus, dass das Video "mit ziemlicher Sicherheit" zu mehr Morden führen wird. Sollten tatsächlich Namen von Drogenkartell-Angehörigen oder Helfern veröffentlicht werden, stünden die genannten Personen unmittelbar als Zielscheibe für konkurrierende Drogen-Kartelle zur Verfügung. Aus Rache könnten sich die Zetas wiederum an Blogger und bekannte Web-Aktivisten richten.

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