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Ungeduldig

Apple geht gegen Verkauf von Beta-Versionen vor

Wie amerikanischen Medien berichten versucht Apple derzeit gegen den Verkauf von Beta-Versionen der eigenen Betriebssysteme vorzugehenEntwickler haben seit Jahren die Möglichkeit, Beta-Versionen von Apple-Betriebssysteme zu erwerben, egal ob Mac OS X für den Desktop-Rechner oder iOS für iPad und iPhone.

Wirbel um Wired-Artikel
Der Journalist Andy Baio veröffentlichte dazu einen Beitrag auf der Webseite des US-amerikanischen Technologie-Magazins Wired. Er verwies darin auf Webseiten, die die Aktivierung der

auch Nutzern ohne Entwickler-Account gegen Geld ermöglichten. Dazu muss lediglich die Geräte-ID (UDID) aktiviert sein. Insgesamt stehen jedem Entwickler-Account 100 Aktivierungen zu.

Um registrierter Entwickler zu werden, muss ein Mitgliedsbeitrag in der Höhe von 99 € pro Jahr überwiesen und ein Account angelegt werden. Der dabei entstehende Vertrag besagt eigentlich, dass es Entwicklern verboten ist, Vorab-Versionen von iOS oder Mac OS X weiterzugeben.

Risiko minimal
Baio meint, dass derartige Aktivierungen insbesondere für kleine Entwickler ein lukratives Geschäft darstellen würden, da es nur mit wenigen Risiken verbunden sei. Der Artikel dürfte auch einige Wellen geschlagen haben, denn kurz nach der Veröffentlichung des Wired-Artikels Mitte Juni waren bereits einige der Dienste nicht mehr verfügbar, darunter unter anderem activatemyios.com, iosudidregistrations.com sowie activatemyudid.com. Tatsächlich konnte von einem Betreiber einer derartigen Seite bestätigt werden, dass einige Hosting-Provider ihre Seiten vom Netz nahmen, nachdem Apple unter Berufung auf DMCA eine Beschwerde wegen Verletzung ihres Urheberrechts eingereicht hatte.

Eine der bekanntesten Webseiten, udidactivation.com, ist nach wie vor online. iMZDL.com hingegen hat eine Notiz auf ihrer Website plaziert: ''Wir werden keine Downloads mehr für Apple Betas anbieten''. Die Webseite ist immer noch verfügbar und bietet mittlerweile nur noch Torrents für die aktuellen Versionen der iOS und OS X-Betaversionen an.

Der CEO der amerikanischen Hosting-Firma Fused erklärte, seine Webseite hätte seit Juni knapp 75.000 US-Dollar Umsatz gemacht. "Wir glauben nicht, dass wir mit unserem Service gegen die Richtlinien von iOS 6 verstoßen haben", kommentierte der Inhaber der Website und fügte hinzu, das Unternehmen werde in Kürze eine ähnliche Seite "mit besseren und sicheren Datenschutzbestimmungen" auf den Markt bringen.

Apple greift durch
Bereits letztes Jahr ging Apple gegen Nutzer von Entwickler-Accounts vor, die ihre verfügbaren UDIDs weiterverkauften. Dieses Jahr greift Apple zu härteren Maßnahmen. Webseiten und der zugehörige Service müssen komplett und so schnell wie möglich entfernt werden. Unklar ist ob Apple in diesem Jahr auch Mitgliedschaften von Entwicklern gekündigt hat.

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