Streaming-Dienst

Apple Music löscht 122 Gigabyte Daten von Komponist

"Apple hat meine Musik gestohlen. Nein, ernsthaft", lautet der Titel eines Textes, den der Komponist James Pinkstone auf dem Blog Vellum verfasst hat. Darin beschreibt er, wie Apple 122 Gigabyte Musikdaten von seinem Computer gelöscht hat, um veränderte Versionen der Titel per Streaming zugänglich zu machen.

Formate verändert, Titel gelöscht

Originalstücke, die Pinkstone komponiert hat, wurden von WAV-Format auf mp3 komprimiert. Seltene Versionen von anderen Musikstücken wurden gelöscht und durch populärere Versionen ersetzt. Ohne Internetzugang konnte Pinkstone seine Musiktitel nicht anhören. Ein Anruf beim Apple-Kundendienst brachte wenig erfreuliche Nachrichten: Wer Apple Music benutzt, muss auf solche Unannehmlichkeiten gefasst sein. Beschwerden darüber kämen häufig vor.

Keine Haftung

Die Nutzungsbedingungen von Apple Music sprechen das Unternehmen von jeglicher Haftbarkeit frei. Kunden, die den Dienst nutzen, verlieren jedoch oftmals unwissend die Kontrolle über ihre eigene Musiksammlung. Mit einem eigenen Button können einzelne Stücke zwar auf den eigenen Rechner zurückgeholt werden, allerdings nur in der von Apple veränderten Form. Originalstücke in nicht von Apple unterstützten Dateiformaten oder Versionen erhält man nicht mehr zurück.

Kontrollverlust

"Seit zehn Jahren warne ich die Leute: Behaltet eure Medien. Eines Tages wirst du keinen Kinofilm kaufen, sondern nur das Recht, den Film anzusehen", schreibt sich Pinkstone seinen Frust von der Seele. Im Gegensatz zu anderen Streaming-Diensten sei das Vorgehen von Apple bei Apple Music aber besonders dreist, meint der Komponist: "Wenn 'Taxi Driver' auf Netflix ist, kommt Netflix nicht zu dir nach Hause und stiehlt deine 'Taxi Driver'-DVD."

Besserung gelobt

Wie der Guardian berichtet, sind Apple viele der Probleme seiner Apple-Music-Kunden bewusst. Man gelobt Besserung. Im Rahmen der Entwicklerkonferenz WWDC (Start am 13. Juni 2016) soll eine neue Version des Streaming-Dienstes vorgestellt werden. Auf die Ankündigung soll auch eine massive Marketing-Kampagne folgen.

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