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Apple: Software-Update nach Ortungsaffäre

Der US-Computerkonzern Apple gibt im Streit um die Speicherung von Ortsdaten seiner iPhone-Kunden nach. Das Unternehmen werde in den kommenden Wochen eine Aktualisierung des Handy-Betriebssystems herausbringen, dass weniger Daten von WLAN-Knoten und Funkzellen speichere, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Der für seine restriktive Kommunikationspraxis bekannte Konzern räumte angesichts drohender Sammelklagen in den USA ein, dass seine Mobiltelefone sehr wohl Daten über den Standort erfassen und auch unverschlüsselt auf das zugehörige Computersystem iTunes übertragen.

Zugleich bestritt das Unternehmen aber, die Daten seiner Kunden auszuspähen. „Apple verfolgt nicht die Standorte Ihres iPhones“, hieß es in einer Mitteilung. „Apple hat das nie getan und hat keine Pläne, das je zu tun.“

Der nach Börsenwert größte Hardwarehersteller der Welt war vonseiten seiner Fangemeinde und auch von Regierungen in die Kritik geraten, nachdem das „Wall Street Journal“ berichtet hatte, seine Apparate würden Ortsdaten auch dann aufzeichnen, wenn der Nutzer diese Funktion explizit abschaltet. Apple erklärte, die Aufenthaltsorte würden lediglich anonymisiert und verschlüsselt an das Unternehmen übertragen. Sollten die Geräte trotz abgeschalteter Ortungsfunktion Daten senden, sei dies ein Softwarefehler, der mit dem kommenden Update beseitigt werde.

Nach Medienberichten (auch die futurezone

ausführlich) erfassen iPhones und iPads mit dem Betriebssystem iOS 4 bis zu hundertmal pro Tag den Standort. Die Lokalisierungen könnten bis auf 50 Meter genau sein. Erfasst würden die Bewegungsdaten von bis zu zwölf Monaten. Einem Medienbericht zufolge wird auch Google mit dieser Praxis in Verbindung gebracht. Nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ senden Handys mit dem Google-Betriebssystem Android Ortsdaten zurück zu den Unternehmen. Dem Blatt zufolge könnten beide Konzerne mit Hilfe der Datensammlungen den Markt für ortsbezogene Dienstleistungen anzapfen.

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