Das im Laufe der Jahre stark veränderte Aussehen des Entwicklerwerkzeugs Google App Engine wird als Beispiel für das immer geringere Kontrastverhältnis von Texten herangezogen
Das im Laufe der Jahre stark veränderte Aussehen des Entwicklerwerkzeugs Google App Engine wird als Beispiel für das immer geringere Kontrastverhältnis von Texten herangezogen
© Google

Webdesign

Apple und Google fördern allzu blasse Schriften

Ein Webdesign-Trend macht das Lesen von Texten im Internet für Personen mit beeinträchtigtem Sehvermögen immer schwieriger, berichtet die Webseite Backchannel. In den vergangenen Jahren sind viele Texte zunehmend verblasst. Sie weisen ein immer geringeres Kontrastverhältnis auf. Laut Backchannel leidet die inklusive Zugänglichkeit des Internet darunter.

Als Verantwortliche für die zunehmende Unleserlichtkeit werden große IT-Konzerne wie Apple, Google oder Twitter ausgemacht. Sie empfehlen Entwicklern ein geringes Kontrastverhältnis mit der Argumentation, dass Augen bei längerer Internet-Nutzung dadurch weniger angestrengt seien. Apple schlägt etwa ein Kontrastverhältnis von 7:1 vor. Der Text, der diesen Vorschlag enthält, weist jedoch nur ein Kontrastverhältnis von 5,5:1 auf.

Auch Google beziffert den Idealwert für das Kontrastverhältnis mit 7:1, schlägt aber gleichzeitig eine Deckkraft (opacity) von 54 Prozent vor. Das Kontrastverhältnis wird daher de facto auf 4,6:1 reduziert. Schriften erscheinen dadurch in immer helleren Grautönen. Wie der Backchannel-Autor argumentiert, sei die Lesbarkeit von Texten auf unterschiedlichen Geräten und bei unterschiedlichen Lichtbedingungen immer seltener gegeben. Er plädiert dafür, ein Minimum-Kontrastverhältnis von 7:1 einzuhalten.

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