.at wird 25 Jahre alt
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Vor 25 Jahren ersuchte die Universität Wien um die Einführung der .at Domain. Jon Postel beantwortete die E-Mail-Anfrage mit einem simplen „DONE", in seiner Funktion als Direktor der IANA. Der Internet-Pionier war Initiator der Internet Assigned Numbers Authority (IANA), die bis 1997 zum Teil durch die US-Militär Forschungsbehörde DARPA finanziert wurde und erst 1998 Teil der neu gegründeten ICANN wurde.
Ab 1991 wurden kostenlose Sub Level Domains mit den Endungen co.at (Firma), .ac.at (Bildung), .or.at (Organisationen) und .gv.at (Regierung) vergeben. Die Verwaltung übernahm die Universität Wien. Welche die erste Domain mit der .at-Endung war, ist nicht bekannt: „Damals hat man einfach angerufen. Da hieß es in etwa: `Geh Karl, registriere mir mal bitte die Domain`. Die Domains wurde teilweise schriftlich abgelegt. Wir haben diese physischen Archive durchsucht, sind aber nicht auf die allererste Domain gestoßen", sagt Richard Wein, Geschäftsführer von Nic.at. Vermutlich ist univie.ac.at, die Domain der Universität Wien, die erste oder zumindest eine der ersten .at Domains.
Nic.at wird gegründet
Mit der Neuorganisation der Domainvergabe 1997 sind Domainregistrierungen kostenpflichtig geworden und können dafür aber auch direkt mit .at registriert werden. Im ersten Jahr kostete eine .at Domain 1.200 Schilling. Um die große Nachfrage nach Domains zu bewältigen, wurde 1998 von der ISPA, der österreichischen Vereinigung der Provider, Nic.at gegründet. Bei der Registrierungsstelle mit Sitz in Salzburg wurden 1998 in 31.475 .at Domains verzeichnet.
Eine Blacklist oder händische Überprüfung der zur Registrierung eingereichten Domains gibt es nicht. „Wir müssen erst einschreiten, wenn das Markenrecht von jemanden verletzt wird, oder der Domainname zur einer Strafttat auffordert, wie etwa `tötetdenpapst.at`. Drittesreich.at wäre etwa möglich, der Domaininhaber könnte es ja für eine kritische Reportage nutzen", so Wein. 2001 hat der Oberste Gerichtshof in der Causa fpo.at bestätigt, dass Nic.at zum Zeitpunkt einer Registrierung nicht prüfen muss, ob ein Domainname Rechte verletzt.
1,2 Millionen .at Domains
Derzeit gibt es über 1,2 Millionen Webadressen, die mit .at enden. Davon sind etwa 30.000 Umlaut-Domains, die seit 2004 registriert werden können. Seit 2006 können auch Domains genutzt werden, die nur aus Zahlen bestehen. Nächstes Jahr kommen die neuen Top Level Domains hinzu, wie .wien und .tirol.
Laut Nic.at werden über 80% der .at Adressen aktiv genutzt – damit ist Österreich im europäischen Durchschnitt in den Top 3. Der größte Anteil (56,7%) wird direkt für Websites verwendet. Weniger als 17% sind reine Verweise auf andere Domains und 7,9% sind geparkt – zumeist mit Pay Per Click Businessmodellen. Die meisten Weiterleitungen verweisen auf andere .at-Domains (45%), gefolgt von .com (23%) und .de (19%). Unerreichbar auf Grund eines technischen Fehlers sind weniger als acht Prozent. Diese Zahlen sind mit leichten Schwankungen in den letzten fünf Jahren konstant.
Von den weltweit insgesamt 245 Millionen Domainregistrierungen entfallen ca. 42% auf Länder-Top Level Domains (ca. 102 Millionen) und 58% auf generische Top Level Domains wie .com, .net, .info. International gesehen nimmt .at den Platz 23 ein, europaweit liegt .at an 13. Stelle (EU-27 inklusive .ch und .eu).
65% der in Österreich registrierten Domains enden mit .at. Das entspricht dem typischen Schnitt und auch so mit .de in Deutschland, .se in Schweden und .ch in der Schweiz. Im Schnitt entfallen auf 100 Österreicher 21,9 Domains, wovon 14,5 .at Domains sind. Damit liegt Österreich über dem europäischen Schnitt (21 Domains und davon13 Länder-Domains pro 100 Einwohner).
Angebote
Nic.at feiert das Doppeljubiläum mit Sonderangeboten. Im August, dem Geburtstagsmonat von Nic.at, soll es österreichweite Domain-Preis-Aktionen geben. Registrare bekommen in diesem Monat einen speziellen Einkaufspreis. Wer seine Domain direkt bei Nic.at registriert, spart sich im August die Delegationsgebühr von 36 Euro. Voraussichtlich im September wird es im Technischen Museum in
Wien eine gemeinsame .at und Nic.at Feier geben.
Im Rahmen der Kampagne „So gratuliert maschek – wie gratulierst du?" können auf 25Jahre.at User der .at Domain und Nic.at zum Geburtstag gratulieren. Die originellsten Glückwünsche werden mit Preisen, wie einem Apple iPad, belohnt.
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