Andreas Bierwirth, Vorsitzender der Geschäftsführung, T-Mobile
Andreas Bierwirth, Vorsitzender der Geschäftsführung, T-Mobile
© KURIER/Deutsch Gerhard

Auch T-Mobile schließt Preiserhöhungen nicht aus

Auch T-Mobile schließt Preiserhöhungen nicht aus

Der Mobilfunkmarkt ist im Umbruch, wurden in der Vergangenheit Minuten und SMS gekauft, werden jetzt GB pro Monat und Übertragungsgeschwindigkeiten verkauft. Und die Datenmengen steigen seit Jahren rasant. Von 2009 bis 2013 ist der monatliche Datenverbrauch um 960 Prozent gestiegen.

Wachstumsmarkt durch Daten

„Wir sitzen auf einem unheimlichen Wachstumsmarkt“, sagt T-Mobile-CEO Andreas Bierwirth beim Mobile World Congress in Barcelona. „Aber leider haben wir diese Wachstumskurve nicht in eine Umsatzkurve transferieren können, im Gegenteil, die Umsatzkurve läuft nach unten.“ Um die Netze auf den neuesten Stand zu bringen, Stichwort LTE, müsste in den kommenden Monaten und Jahren kräftig in das Netz investiert werden. Leider sei mit der "horriblen Spektrumsauktion" den Netzbetreibern einiges durcheinander geraten. "Das war die teuerste in Europa", kritisiert Bierwirth. 654 Millionen Euro musste T-Mobile für die Frequenzen bezahlen, A1 1,030 Milliarden und Drei 330 Millionen Euro.

Umsatzstabilisierung in zwei Jahren

„Ich tue mir mit dem Wort Preiserhöhungen schwer“, so T-Mobile-CEO Andreas Bierwirth beim Mobile World Congress in Barcelona. „Aber ich schließe Preiserhöhungen nicht aus. Ob das aber zu mehr Umsatz führt, ist damit nicht gesagt.“ Bereits im vergangenen Jahr hat T-Mobile einige Tarife angepasst. In den kommenden zwei Jahren könne man eine Umsatzstabilisierung schaffen, wenn man Kunden in die neue Tarifwelt transferieren, bzw. die Kunden davon überzeugen kann. So soll eine Verschiebung von variablen Tarife zu fixen Tarifmodellen zu einer Preisstabilisierung helfen. Unter einem variablen Tarif versteht man, wenn ein Kunde, der etwa einen 1GB-pro-Monat-Vertrag hat, vor Ablauf des Monats merkt, dass er eine zusätzliche Datenmenge benötigt.

LTE in Österreich

Neben A1 ist T-Mobile derzeit der zweite Betreiber, der ein LTE-Netz hat. "Wir befinden uns gerade in einem LTE-Hype", so Bierwirth. "2015 wird das Jahr der Wahrheit, denn Ende des Jahres wird es drei volle LTE-Netze geben." Es sei T-Mobile neben A1 als einziger gelungen, ein niedriges Spektrum für eine gute In-House-Versorgung zu bekommen, und das bringe einige Vorteile. Einen Vorteil sieht T-Mobile Österreich auch bei 3G - "Interne Messungen haben ergeben, dass wir das beste 3G-Netz in Europa haben und 3G bleibt ein wichtiges Rückgrat in den kommenden zwei Jahren."

Problem Roaming

Sorgen bereitet Bierwirth auch das Thema Roaming, das über kurz oder lang zumindest in Europa abgeschafft wird. "Österreich ist eines der Tourismusländer und lebt von den ausländischen Touristen", so Bierwirth. "Das Bestreben der EU, Auslandstarife abzuschaffen, bedeutet für uns weitere Ausfälle, weil es mehr Touristen gibt, die nach Österreich kommen als Österreicher, die im Ausland Urlaub machen."

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Disclaimer:Redakteure der futurezone berichten live vom Mobile World Congress in Barcelona. Die Reisekosten wurden von der futurezone GmbH selbst sowie von Ford, Huawei, Samsung, Sony und T-Mobile übernommen.

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